Internationaler Gedenktag gegen Gewalt an Frauen


Symbolbild: Anke Donner.
Symbolbild: Anke Donner. | Foto: Anke Donner

Wolfsburg. Anlässlich des Internationalen Gedenktags gegen Gewalt an Frauen am 25. November zeigt der „Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt“ in Wolfsburg in Kooperation mit dem Delphin Palast Wolfsburg heute um 19:30 Uhr den Film „Nordstrand“, teilt die Stadt Wolfsburg mit.


Der Eintritt kostet fünf Euro. Der Film setze sich mit häuslicher Gewalt auseinander und zeige dabei die Folgen, die diese Gewalt für ein ganzes Leben hat, besonders für betroffene Kinder. Die Betreiber des Kinos, Ralf Christians und Leif Boltz, unterstützen seit Jahren immer wieder die Aktionen des Arbeitskreises, sie meinen „Wir sind immer wieder erschüttert, wenn wir in der Zeitung über Fälle häuslicher Gewalt lesen müssen. Wir denken, dass Gewalt in der Familie kein Tabuthema sein darf. Niemand darf wegschauen, sondern alle, die es mitbekommen, sollten den Opfern helfen. Wir beteiligen uns daher gern an den Aktionen zum Tag gegen Gewalt an Frauen."

Hintergrund


Seit 1981 soll der Gedenktag gegen Gewalt an Frauen jedes Jahr am 25. November daran erinnern, dass weltweit Frauen und Mädchen Opfer von Gewalt werden. Sie werden in Kriegen und Bürgerkriegen zur Demütigung des Feindes missbraucht, aus kulturellen Gründen an ihren Genitalien verstümmelt oder Opfer von sexueller oder häuslicher Gewalt. Dabei sind alle Kulturen und sozialen Schichten betroffen.
Auch hier in Deutschland, wo Frauen und Männer vor dem Gesetz gleiche Rechte und Pflichten haben, gibt es partnerschaftliche Gewalt gegen Frauen und Männer. Dabei seien Frauen weitaus häufiger davon betroffen, im Schnitt werde jede dritte Frau im Lauf ihres Lebens Opfer von partnerschaftlicher Gewalt. Und weil es so unbegreiflich viele Mädchen und Frauen treffe, nimmt auch der „Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt“ in Wolfsburg den Gedenktag zum Anlass, gemeinsam mit vielen anderen Organisationen weltweit, wie zum Beispiel Terre de Femmes, den Blick auf die weiblichen Opfer zu richten, sich für sie stark zu machen und das tägliche Unrecht anzuprangern. Dafür wehen zum einen seit dem 17. November wie in jedem Jahr die Gedenkfahnen von Terre des Femmes auf dem Rathausvorplatz und setzen ein Zeichen gegen Gewalt. Zum anderen sei es dem Arbeitskreis in diesem Jahr wichtig, neben allgemeinen Informationen insbesondere auf das Projekt „ProBeweis“ aufmerksam zu machen. Seit 2013 habe über ProBeweis jedes Opfer häuslicher und sexueller Gewalt am Klinikum Wolfsburg die Möglichkeit, Verletzungen gerichtsverwertbar dokumentieren zu lassen. Diese Beweise würden anonymisiert für einige Jahre in der Rechtsmedizin Hannover gespeichert und seien dort für ein mögliches Strafverfahren durch die Betroffenen wieder abrufbar.

Aktionsbäckertüten „Gewalt kommt nicht in die Tüte“


Noch würden zu wenig Betroffene von dieser Möglichkeit wissen und so soll in diesem Jahr über die Aktionsbäckertüten „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ breitflächig in Wolfsburg informiert werden. „Wir freuen uns sehr, dass die Bäckerei Cadera auf unsere Anfrage hin sofort zugesagt hat, Aktionsbäckertüten „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ drucken und einige Wochen in allen Cadera-Geschäftsstellen verteilen zu lassen. Auf den Aktionstüten wird sowohl auf wichtige Anlaufstellen in Wolfsburg als auch auf das Projekt „ProBeweis“ hingewiesen“, erläutert Beate Ebeling, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wolfsburg. Daniela Cevik von Dialog e.V. ergänzt „Der Vorteil für die Opfer ist, dass sie sich nicht sofort entscheiden müssen, ob sie den Täter anzeigen. Denn häufig kommt der Täter aus dem Bekannten- oder Familienkreis, sehr oft ist es der eigene Partner. Es besteht viel Unsicherheit bei den Opfern und auch immer die Hoffnung, dass das nicht wieder vorkommt. Kommt es doch wieder zu körperlicher oder sexueller Gewalt, kann das Opfer auch zurückliegende Übergriffe nachweisen. Das ist für einen Prozessverlauf schon sehr wichtig!“
Für die Bäckerei Cadera sei die Unterstützung eine Selbstverständlichkeit „Unser Bäcker-Aktionstüten kommen mit dem Brötchenverkauf in viele Haushalte“, sagt Geschäftsführerin Petronella Cadera. „Sie sind problemlos aufzubewahren oder weiterzugeben. Ich hoffe, dass damit viele Bürgerinnen und Bürger aus Wolfsburg Kenntnis vom Projekt bekommen und die Adressen im Notfall helfen können.“


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