Wolfsburg. Auf dem Wolfsburger Nordfriedhof entsteht ein jüdischer Friedhof. Dazu haben die Stadt Wolfsburg und der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen nun einen Vertrag unterzeichnet. Die Fläche wird im östlichen Teil des Geländes eingerichtet und umfasst eine Größe von etwa 2.300 Quadratmetern. Das teilt die Stadt Wolfsburg in einer Pressemeldung mit.
Mit der Unterzeichnung des Vertrages erwirbt der Landesverband der Jüdischen Gemeinden einen Teil der Fläche des Nordfriedhofs und kann diese nun eigenständig verwalten. Der Jüdischen Gemeinde wird es somit möglich, selbstständig über die Friedhofsflächen zu verfügen und eine eigene Satzung sowie Festlegungen zur Bestattung zu treffen. Dadurch wird auch die Einhaltung der Bestattungsriten nach jüdischem Glauben möglich. "Eine scheinbar never ending story wird endlich gut", sagt Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen. "Die Jüdische Gemeinde in Wolfsburg verfügt nun über einen Friedhof in eigener Zuständigkeit und das Ewigkeitsruherecht für jeden hier Bestatteten ist damit gewährleistet."
Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide ergänzt: "Ich freue mich, dass wir den Vertrag nun unterzeichnen konnten. Mit der Übergabe der Flächen an den Landesverband der Jüdischen Gemeinden haben wir einen großen Schritt zur weiteren Integration gemacht und ich möchte mich bei allen Mitwirkenden an diesem Prozess bedanken."
Jüdisches Grabfeld seit 2017
Bereits im Februar 2017 wurde auf einem kleinen Teil der Fläche ein Jüdisches Grabfeld für zirka 20 Grabstellen geplant und eingerichtet. Die Planung für dieses Grabfeld lief bereits in sehr enger und einvernehmlicher Abstimmung mit dem Jüdischen Landesverband. Mit der nun erfolgten Übergabe der größeren Fläche für den jüdischen Friedhof ist nun der folgerichtige Schritt gegangen worden.
"Die Integration des Jüdischen Friedhofs als Bestandteil des Nordfriedhofs ist ein wichtiges Zeichen für religiöse Vielfalt und das friedliche Miteinander – insbesondere in der aktuellen Zeit", sagt Iris Bothe, Stadträtin für Jugend, Bildung und Integration. "Für die weltoffene Stadt Wolfsburg ist es wichtig, wenn Jüdinnen und Juden sich hier vollkommen zu Hause fühlen. Das zu gewährleisten, das ist Auftrag aus 1.700 Jahren Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland."
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