Wolfsburg. Vertreter der Stadtverwaltung Wolfsburg und des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V. kamen mit Kindern und Jugendlichen aus der Region zusammen, um über die bisherige Umsetzung des aktuellen Aktionsplans zu sprechen. In dem digitalen Treffen wurden die jungen Menschen, die bei unterschiedlichen Gelegenheiten und Aktionen an der Umsetzung des Aktionsplans mitgewirkt haben, gezielt nach ihren Erfahrungen gefragt.
Rund eineinhalb Jahre nach der Verlängerung des Siegels "Kinderfreundliche Kommune" erklärt Klaus Mohrs, Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg: "Die Stadt Wolfsburg nimmt bereits seit 2012 als eine der ersten Kommunen erfolgreich am bundesweiten Vorhaben ‚Kinderfreundliche Kommunen‘ teil. Mit dem aktuellen Aktionsplan legen wir unseren Fokus noch stärker auf die Verankerung der Kinderrechte im täglichen Verwaltungshandeln und die Verbesserung der verwaltungsweiten Zusammenarbeit, um die Bedürfnisse und Interessen unserer jüngsten Bürger noch besser zu berücksichtigen."
Iris Bothe, Dezernentin für Jugend, Bildung und Integration, ergänzt: "Dass Wolfsburg seit langem eine kinder- und jugendfreundliche Kommune ist, soll nun auch explizit Eingang in die Hauptsatzung der Stadt finden. Eine angemessene Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei allen sie betreffenden Entscheidungen soll verpflichtend festgeschrieben werden. Im Bereich Partizipation ist uns eine effektive Vernetzung sowie ein Wissenstransfer der Geschäftsbereiche und externer Kooperationspartner*innen wichtig, was wir durch eine Stärkung und Neuaufsetzung des Netzwerkes Jugendbeteiligung erreichen wollen."
Dominik Bär, Geschäftsführer des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V., sagt: "Wir sind sehr beeindruckt, was Wolfsburg in den vergangenen anderthalb Jahren, trotz der Herausforderungen der Corona-Pandemie, auf die Beine gestellt hat. Der Stadt ist es gelungen, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen aufrechtzuerhalten und weiter auszubauen. Hervorzuheben sind insbesondere die verschiedenen digitalen Beteiligungsformate, die Wolfsburg erprobt hat und die von den jungen Menschen positiv angenommen und genutzt wurden. Diese möchte die Stadt auch über die Pandemie hinaus nutzen. Wir freuen uns über die allgemein positive Zwischenbilanz und sind gespannt, wie es in Wolfsburg in den nächsten anderthalb Jahren weitergeht."
Peter Apel und Sylvia Fiedler begleiten Wolfsburg als Sachverständige auf dem Weg zu mehr Kinderfreundlichkeit. Peter Apel sagt: "Mit dem Beschlussvorschlag zur Hauptsatzung, in der die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen festgeschrieben werden, geht die Stadt Wolfsburg eine Selbstverpflichtung ein, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zukünftig im Verwaltungshandeln zu verankern. Eine derartige rechtlich unterlegte Verbindlichkeit ist ein Garant für die Fortführung des beschrittenen Weges, die Stadt Wolfsburg kinder-, jugend- und familienfreundlich zu entwickeln, verbunden mit weitgehenden Möglichkeiten ihrer Beteiligung. Zudem werden mit der beabsichtigten Durchführung der Spielleitplanung und der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen am Mobilitätskonzept Themen der Stadtplanung und Stadtentwicklung in den Fokus des Programms ‚Kinderfreundliche Kommunen‘ gerückt."
Pioniergeist bewiesen
Auch Sylvia Fiedler zieht eine positive Zwischenbilanz: "Wolfsburg ist als Pilotkommune im Programm ‚Kinderfreundliche Kommunen‘ gestartet und hat seitdem Pioniergeist bewiesen. Strukturen, die im ersten Aktionsplan geschaffen worden sind, werden konsequent fortgeführt und im zweiten Aktionsplan mit anspruchsvollen Zielen untermauert. Damit macht Wolfsburg deutlich, wie ernsthaft die Stadt nachhaltige Maßnahmen für ein gleichberechtigtes Dasein für Kinder und Jugendliche verfolgt."
Das Programm "Kinderfreundliche Kommunen" läuft vier Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird durch eine Bestandsaufnahme und durch Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach der Bestätigung des Aktionsplans durch den Stadtrat prüft der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. den Aktionsplan und vergibt das Siegel "Kinderfreundliche Kommune" für die folgenden drei Jahre.
Wolfsburg nimmt bereits seit 2012 am Vorhaben "Kinderfreundliche Kommunen" teil. 2014 erhielt die Stadt das Siegel "Kinderfreundliche Kommune" zum ersten Mal, 2019 erfolgte die Siegelverlängerung. Das Vorhaben wurde 2012 in Deutschland ins Leben gerufen und basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative. Diese setzt sich seit 1996 international dafür ein, die Kinderrechte auf kommunaler Ebene zu verwirklichen. In Deutschland haben sich bereits zahlreiche Kommunen dem Programm angeschlossen – darunter Hanau, Köln, Potsdam, Regensburg und Stuttgart.
Das Vorhaben "Kinderfreundliche Kommunen" wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
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