KZ Außenlager Laagberg: Erhalten - bergen - ausstellen

von Sandra Zecchino


Mit einer Trias der Erinnerung soll an das Außenlager Laagberg erinnert werden. Foto: Christoph Böttcher
Mit einer Trias der Erinnerung soll an das Außenlager Laagberg erinnert werden. Foto: Christoph Böttcher | Foto: Christoph Böttcher

Wolfsburg. Am gestrigen Montag trafen sich Opfer- und Interessenverbände, Institutionen und Vertreter des Kulturausschusses, um vor der Sondersitzung des Rates der Stadt Wolfsburg am 21. August die Frage, was mit den Überresten des KZ Außenlagers Laagberg geschehen soll, ausführlich zu beraten und einen gemeinsamen Wissensstand zu erarbeiten.


Seit im Mai die überraschend guten Überreste des Außenlagers Laagberg des KZ Neuengramme gefunden wurden, wird das Thema in Wolfsburg auf verschiedenen Ebenen intensiv diskutiert. Bevor am 21. August abschließend entschieden werden soll, was mit den Überresten geschieht, setzten sich alle beteiligten Gruppen an einen Tisch. Dabei waren neben den Mitgliedern des Kulturausschusses verschiedenste Interessengruppen, wie die Arbeitsgemeinschaft Neuengamme e.V., Erinnerung und Zukunft e.V., die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten oder die GEW Liberal-Jüdische-Gemeinde, geladen.

Oberbürgermeister Klaus Mohrs hob in seinen Ausführungen zur Begrüßung insbesondere hervor: „Wir möchten uns heute noch einmal intensiv mit den Stimmen in der Stadt und auch von außen auseinandersetzen, dies auch, weil wir glauben, dass noch einige Informationen und Sachverhalte nicht bekannt sind."

Umfangreicher Abwägungsprozess


Die Stadt und insbesondere das Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS) und die Denkmalpflege hätten in den letzten Wochen und Monaten einen umfangreiches Abwägungsprozess durchgeführt, hob Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide hervor.

"In ihm haben wir versucht auch Impulse von außerhalb der Verwaltung zu berücksichtigen. Und beispielsweise Ideen und Wünsche der „Amicale Internationale KZ Neuengamme“ einfließen lassen, aber auch Anregungen aus Wolfsburg übernommen“, so Hirschheide weiter.

Der NS-Historiker Marcel Glaser berichtete über die Entstehungsgeschichte des KZ-Außenlagers Laagberg. Anita Placenti-Grau (IZS) stellte die Ratsvorlage der Stadt vor und gab einen Überblick über die bisherige Gedenkstättenarbeit der Stadt Wolfsburg. Die konkrete Fundsituation des Funds veranschaulichte vor Ort am Laagberg der Grabungstechniker Daniel Pollok und führte aus, was aus denkmalpflegerischer Perspektive möglich und wünschenswert ist.

Trias der Erinnerung


Ziel der Überlegung der Stadt ist eine Trias. Diese besteht aus dem bereits existierenden Erinnerungsort in Form einer durch die Überlebenden initiierten und realisierten Stele, die an das dortige Außenlager erinnert. Der zweite Teil soll durch die Sichtbarmachung einieger am Fundort erhaltenen Barackenfundamente entstehen. Die Trias soll ein Gedenk- und Lernorts auf dem historischen Gelände des Außenlagers Laagberg des KZ Neuengamme vervollständigen. Dort soll ein Teil des Barackenfundamentes ein zentrales Exponat der Ausstellung werden.

Oberbürgermeister Klaus Mohrs betonte während der Veranstaltung: „Mir ist es wichtig, Sie alle mitzunehmen, mir ist es wichtig, dass Sie die dargestellte beziehungsweise vorgeschlagene Vorgehensweise nachvollziehen können.“

Dem Rat der Stadt wird in einer Sondersitzung am Montag, 21. August, 16 Uhr, im Ratssitzungssaal, im Rathaus die Vorlage zur Beratung und Beschlussfassung vorliegen.

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