Laagberg: Kulturausschuss beschließt Verlegung der KZ-Fundamente

von Eva Sorembik


Der Kulturausschuss sprach sich für die Versetzung der Fundamente in eine Gedenkstätte aus. Foto: Christoph Böttcher
Der Kulturausschuss sprach sich für die Versetzung der Fundamente in eine Gedenkstätte aus. Foto: Christoph Böttcher | Foto: Christoph Böttcher

Wolfsburg. Seit längerem wird rege darüber diskutiert, was mit den Überresten der KZ-Außenstelle Laagberg geschehen soll. Am heutigen Mittwoch sprach sich der Kulturausschuss in einer Sondersitzung dafür aus, einen Teil der Fundamente am Fundort dauerhaft zu erhalten. Ein anderer Teil soll an eine Gedenkstätte innerhalb der ehemaligen Lagergrenzen umgesetzt werden.


Bei dem von der Verwaltung vorgeschlagenen Konzept sollen die Überreste der im nördlichen Bereich gelegenen Baracke 2 in einer Bildungsstätte aufbereitet werden(regionalHeute.de berichtete). Dieses solle auf einem 1.600 Quadratmeter großem Areal am Rande des ehemaligen Geländes der KZ-Außenstelle geschehen, wo auch der alte Wachturm sowie die Baracke 4 gestanden haben. Wie das ganze genau aussehen soll, soll durch einen Kunst-Ideenwettbewerb festgelegt werden. Die Fundamentreste, der im südlichen Teil gelegenen Baracke, sollen hingegen am Fundort belassen und überbaut werden. Auf sie soll mit einer Informationsstelle vor Ort hingewiesen werden.

Fachliche Stellungnahmen zum Vorhaben


Nachdem das Thema in der letzten Kulturausschusssitzung nicht abschließend behandelt werden konnte, da die Ausschussmitglieder sich nicht in der Lage sahen, die Entscheidung mit den gegebenen Informationen zu treffen, standenin der heutigen Sitzung fachliche Stellungnahmen auf der Tagesordnung.


Juliane Hummel, von der Stiftung Niedersächsischer Gedenkstätten, legte in ihrer Stellungnahme dar, dass es grundsätzlich vorzuziehen sei, historische Funde am Fundort zu belassen. Aufgrund der fortgeschrittenen Phase der Bauplanung spreche aber nichts dagegen, einen Teil derFundamente, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, an die geplante Stelle der Gedenkstätte umzusetzen. Als einen "vertretbaren Kompromiss" bezeichnete auch Dr. Reimer Möller, Leiter des Archivs derKZ-Gedenkstätte Neuengamme, das geplante Vorgehen. Es sei zu bedauern, dass eine Erhaltung am Fundort nicht möglich sei, da die Funde mit der Umsetzung ihren Wert einbüßen würden. Die Lösung, eine Gedenkstätte an der ehemaligen Lagergrenze einzurichten, sei aber gut geeignet, sie der Nachwelt zu erhalten.

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