Wolfsburg. Die Ratsfraktion der Parteipolitisch Unabhängigen Gemeinschaft (PUG) habe jüngst einen Ratsantrag eingebracht, in dem sie fordert, dass die Stadt Wolfsburg wegen der Corona-Krise Verkaufsoffene Sonntage beim Land Niedersachsen beantragen soll. Dieses Vorhaben stößt auf massive Kritik des Vorsitzenden der Fraktion Linke und Piraten, Bastian Zimmermann, wie dieser in einer Pressemitteilung informiert.
Aus Sicht des Linke-Ratsherren sei der Vorschlag der PUG sozialpolitisch unverantwortlich. „Wer seinen Laden auch am Sonntag öffnet, braucht dafür Personal. Zusätzliches Personal kann ein defizitärer Betrieb wohl kaum einstellen und darum führt die Sonntagsöffnung zu einer Mehrbelastung des Bestandspersonals“, erläutert Zimmermann seine Kritik.
Mehrbelastung statt Abhilfe
Geschäfte können laut Ladenschluss-Gesetz in der Regel von Montag bis Samstag, zwischen 6 und 20 Uhr geöffnet haben. Gastronomische Betriebe beispielsweise dürfen bereits sonntags öffnen. Lebensmittelgeschäfte, wie zum Beispiel der Edeka am Berliner Ring, haben ihre Öffnungszeiten bereits freiwillig reduziert, um das Personal nach eigenen Angaben nicht übermäßig zu belasten.
Ungewohnte Unterstützung
„In einer Zeit, in der Eltern ihre Kinder neben der Arbeit Zuhause unterrichten müssen, ist der Vorschlag der PUG inakzeptabel. Was wir brauchen ist eine gezielte Förderung der Betroffenen und keine zusätzliche Belastung des Personals im Einzelhandel, die für Krankheiten anfälliger macht“, ärgert sich Zimmermann. Unterstützung bekomme Zimmermann von ungewohnter Seite. Helge Hagedorn, ehemaliger Ratsherr der PUG, habe sich auf Facebook hinter die Kritik von Zimmermann gestellt: "Ich bin ja selten der Meinung der Linken, hier aber schon!“
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