Massenschlägerei am Klinikum - Ernstfall wird geübt

von Sandra Zecchino


Schnell trennte die Polizei die Kontrahenten. Fotos: Sandra Zecchino
Schnell trennte die Polizei die Kontrahenten. Fotos: Sandra Zecchino

Wolfsburg. Vier teilweise schwerstverletzte Patienten, zwei Familien und eine Massenschlägerei. Das waren die Zutaten der Übung, der sich am heutigen Dienstagmorgen die Klinikmitarbeiter und die Polizei stellen mussten.


Um kurz nach 9 Uhr kam der erste Patient, ein junger Mann mit Schusswunde in der Brust. Routiniert spulten die Mitarbeiter die Standardfragen ab, ein Oberarzt im Hintergrund nannte die medizinischen Parameter der entsprechenden Untersuchungen, ein anderer dokumentierte das Geschehen.

Dass das erst der Anfang war, wussten nur die Organisatoren der Übung. Kaum war der erst Patient versorgt, kam die nächste Verletzte. Dieses Mal mit einer Stichverletzung. Anschließend kamen noch zwei Leichtverletzte. Um die Lage im Griff zu behalten wurden Ärzte aus anderen Abteilungen zur Unterstützung gerufen.

Im Eingangsbereich kamen die ersten Angehörigen und wollten zu ihrem verletzten Familienmitglied vorgelassen werden. Beruhigungsversuche des Klinikpersonals schienen fruchtlos, die Polizei wurde gerufen. Bevor diese eintraf betraten Familienmitglieder der verletzten Frau das Krankenhaus, beiden Gruppen sahen sich und die Situation eskalierte. Vor dem Eingang der Notaufnahme gingen beide Familien aufeinander los. Schnell traf die Polizei ein, trennte die Gruppen, kontrollierte die Papiere und deeskalierte die Situation, bis eine Gruppe freiwillig den Bereich verließ.

"Break" - Die Situation entspannt sich


Ein lautes "Break" schallte über den Bereich vor dem Eingang der Notaufnahme, die Übung war offiziell beendet. Eine Übung, die von der Polizei Wolfsburg in enger Zusammenarbeit mit dem Klinikum Wolfsburg vorbereitet wurde. Ziel war es, die internen Ablauf sowie die Zusammenarbeit der einzelnen Organisationsteile bei einer polizeilichen Großlagen zu optimieren. Und um das zu erreichen, wurde ein Szenario gewählt, dass die Beteiligten an ihre Grenzen brachte. Mit zwei Schwerverletzten sei die Kapazität der Notaufnahme erschöpft, erläutert Dr. Bernadett Erdmann, Chefärztin der Zentralen Notfallaufnahme. Da müssten die Beteiligten die Situation schnell einschätzen und die entsprechende Unterstützung aus anderen Abteilungen rufen.

Auch für die Polizisten stellt die Trennung von zwei aggressiven Gruppen mehr als reine Routine dar. Vor allem, da der Einsatz nicht beendet ist, wenn die Gruppen vor Ort von einander getrennt sind. Die Beamten müssen ebenfalls sicherstellen, dass die Kontrahenten auch später nicht wieder aufeinander losgehen. Dabei sind vor allem deeskalierende Maßnahmen notwendig.

Eindrücke von der Übung


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