Wolfsburg. Wolfsburg soll sich auch in Zukunft weiterentwickeln können. Darum hat der Rat der Stadt Wolfsburg die Verwaltung im Dezember 2017 beauftragt sich mit den Entwicklungsmöglichkeiten der Bereiche zwischen Kanal beziehungsweise Bahn und Innenstadt zu beschäftigen. Die nun zum Grundsatzbeschluss "Masterplan Nordhoffachse" vorliegende strategische Planung soll die Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität in Wolfsburg für die Zukunft sichern. Die Vorlage ist erstmals Thema im Planungs- und Bauausschuss am 1. Oktober, geht dann in den Strategieausschuss am 6. Oktober, steht am 8. Oktober auf der Tagesordnung der Ortsräte Stadtmitte, Mitte-West sowie Kästorf-Sandkamp und soll schließlich vom Rat der Stadt am 28. Oktober beschlossen werden. Das teilt die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung mit.
Oberbürgermeister Klaus Mohrs sieht in der Masterplanung einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Stadt: "Wir haben mit der Masterplanung nun eine Strategie vorliegen, wie der Sprung über den Kanal erfolgen und Stadt und Werk zusammenrücken könnten. Entlang des Mittellandkanals und der Bahnlinie, direkt zwischen Innenstadt und Volkswagen-Werk, könnten in Zukunft bis zu 13.000 Menschen arbeiten und 7.000 potenzielle Neubürgerinnen und Neubürger leben. Die zentrale Lage mit kurzen Wegen ist ideal für dieses Zukunftsprojekt."
Drei mischgenutzte Nachbarschaften könnten entstehen
Der Masterplan beschreibt ausgehend vom Hauptbahnhof mit neuem zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) wie schrittweise entlang einer Innovationsroute drei mischgenutzte Nachbarschaften entstehen könnten. Das mit der Planung beauftragte Büro AS+P aus Frankfurt/Main schlägt vor, am Hauptbahnhof ein Nordkopfquartier zu entwickeln und die Flächen gegenüber dem Verwaltungshochhaus von Volkswagen für einen Campus mit eigenem Regionalhalt an der Brücke Oststraße vorzuhalten. In dem Bereich gegenüber des Ortsteils Sandkamp könnte langfristig und in kleinen Schritten ein Quartier mit dem Schwerpunkt Wohnen entstehen.
Das "Grüne Band am Wasser" erhalten
Besonders hervorzuheben ist, dass nicht alle Bereiche zwischen Bahnlinie und Heinrich-Nordhoff-Straße bebaubar sein sollen. Um das bereits vorhandene "Grüne Band am Wasser" zu erhalten und auszubauen, soll zum Beispiel im Bereich Sandkamp ein Park angeordnet werden. Darüber hinaus sollen sogenannte "Fenster zum Werk" von Bebauung freigehalten werden, um den Blick über den Kanal hinweg auf das stadtbildprägende Volkswagenwerk weiterhin zu ermöglichen.
Die bestehenden Stadtteile Hageberg, Wohltberg und Hohenstein erhalten die Möglichkeit, langfristig baulich an die Südseite der Heinrich-Nordhoff-Straße heranzurücken. Erschlossen werden sollen die Bereiche durch einen Qualitätsbus auf einer eigenen Spur, der künftige Park&Ride-Angebote im Südosten und Südwesten der Stadt mit Werk und Hauptbahnhof verbindet. Im Inneren der neuen Quartiere soll eine Innovationsroute Menschen zu Fuß, Fahrradfahrenden und neuen Mikromobilitätsangeboten Raum bieten. Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide fasst die nun vorliegende Planung, die aus drei Berichten besteht, wie folgt zusammen: "Der neue Stadteingang ist für die zukünftige, nachhaltige Entwicklung der Stadt Wolfsburg bedeutend und mit großen Herausforderungen verbunden. Der Masterplan Nordhoffachse zeigt allen Beteiligten auf, wie und wo Entwicklung möglich ist. Er verdeutlicht aber auch, was bei einer solchen Entwicklung zu berücksichtigen ist oder welche Mobilitätsmaßnahmen parallel notwendig sind."
Bürger können sich online einbringen
Die Erarbeitung der Masterplanung wurde durch einen eigens eingeführten beratenden Mentorenkreis begleitet, in dem sich unter anderem Vertretende aus Politik, Volkswagen AG und der Stadt Wolfsburg sowie externe Fachberaterinnen eingebracht haben. Wegen der Corona-Auswirkungen soll die Beteiligung der Bevölkerung nun über die eigens eingerichtete Internetseite www.wolfsburg.de/nordhoffachse erfolgen. Hier finden Interessierte die ausführlichen Berichte zur Erkundungs-, Entwurfs-, und Ergebnisphase mit allen Details. Dort steht aber auch ein vierteiliger Videopodcast zur Verfügung, der die aufgrund der Pandemie entfallenen Informationsveranstaltungen kompensieren soll. Parallel zur politischen Beratung über einen Grundsatzbeschluss ist der Masterplan vom 1. bis zum 30. Oktober im Schaufenster des Alvar-Aalto-Kulturhauses ausgestellt.
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