Wolfsburg. Wie kaum eine andere Stadt der Bundesrepublik ist Wolfsburg von Migration geprägt. Doch sind die Geschichten der meisten Zuwanderungsgruppen, ob aus Portugal oder Polen, Russland, Brasilien oder Togo, bislang noch nicht erzählt worden. Dies soll nun in einem Buch über die Zuwanderungsgeschichte von Wolfsburg nachgeholt werden, wie die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung berichtet.
Die Herausgeber Dr. Alexander Kraus und Aleksandar Nedelkovski, beides Mitarbeiter am städtischen Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS), würden mit ihrem Buch auf vielfache Weise migrationshistorisches Neuland betreten. Das Besondere in ihrer Herangehensweise: Innerhalb des Buches werde eine Auswahl individueller Zuwanderungsgeschichten präsentiert, und dies anhand von Objekten, die als Stellvertreter fungieren – als Stellvertreter für eine Heimat, die freiwillig oder erzwungen zurückgelassen wurde. Sie würden die Menschen an ihre Heimat zurückführen, machen ihre Erinnerungen greifbar.
"Es ist weithin bekannt, wie sehr mir die Migrationsgeschichte unserer Stadt am Herzen liegt", so Oberbürgermeister Klaus Mohrs, "umso mehr freue ich mich darüber, dass für dieses Buch die Stimmen so vieler Bürger unserer Stadt gehört wurden. Die Vielfalt Wolfsburgs spiegelt sich in den in ihm präsentierten Geschichten, toll, diese zu erzählen."
Von Belgien bis Afrika
Die präsentierten Gegenstände würden aus den unterschiedlichsten Ländern und Kontinenten stammen. Von Belgien, Dänemark und Serbien in Europa, Kenia, Ruanda und Simbabwe in Afrika, dem Irak, Israel und Syrien auf der arabischen Halbinsel, Indien und Iran im Mittleren Osten über China, Japan und Usbekistan in Asien bis hin zu Argentinien, Brasilien, der Dominikanischen Republik, Mexiko und den USA in Süd-, Mittel-, und Nordamerika. Wer diese Objektgeschichten liest, begebe sich auf eine dingliche Entdeckungsreise in die Zuwanderungsgeschichte Wolfsburgs und zurück in die Welt.
Abgerundet werde der Band durch drei geschichtswissenschaftliche Texte zur Flüchtlingspolitik in der Wirtschaftswunderstadt (Frank Wolff), zu binationalen Eheschließungen in Wolfsburg (Christoph Lorke) und den frühen Experimenten kommunaler Integrationspolitik in der Volkswagenstadt (Michael Siems) sowie dreier Interviews mit Konrad Schmidt-Ott, Betty Rannenberg und Sylvia Cultus, die maßgeblich am Aufbau und der Weiterentwicklung der Organe der kommunalen Integrationspolitik der Stadt Wolfsburg beteiligt waren.
Das Buch könne im Institut für Zeitgeschichte: izs-stadtarchiv@stadt.wolfsburg.de und über den örtlichen Buchhandel käuflich erworben werden.
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