Modellprojekt: Vertretung in der Kindertagespflege sicherstellen

Ziel ist es, die Kindertagespflege als verlässlichen Partner für Eltern und Kinder zu stärken.

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Symbolfoto | Foto: Pixabay

Wolfsburg. Um die Kindertagespflege als verlässlichen Partner für Eltern und Kinder zu stärken, hat die Stadt Wolfsburg ein innovatives Modellprojekt zur strukturellen Vertretung von Kindertagespflegepersonen ins Leben gerufen. Das Projekt, das am 1. Oktober 2024 gestartet ist und bis zum 31. Juli läuft, hat bereits zwölf Teilnehmer gewonnen, zwei weitere sind derzeit im Gespräch. Das berichtet die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung.



Die teilnehmenden Kindertagespflegepersonen, die meistens solo-selbstständig sind, kooperieren dabei mit weiteren Kindertagespflegepersonen, um sich im Fall von Krankheit oder Urlaub vertreten zu können. Auch später können noch weitere Teilnehmer in das Projekt einsteigen.

Rahmen für eine verbindliche Vertretung


„Als familienfreundliche Kommune investiert Wolfsburg gerne in dieses Projekt. Kindertagespflegepersonen möchten den Eltern eine gesicherte Betreuung bieten. Viele berichten mir, dass sie sich kaum erlauben, aufgrund von Krankheit auszufallen“, erklärt Iris Bothe, Dezernentin für Jugend, Bildung, Integration und Soziales. „Mit diesem Modellprojekt wollen wir allen Kindertagespflegepersonen einen Rahmen für eine verbindliche Vertretung während Urlaubs- und Krankheitszeiten bieten. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Gesunderhaltung der Fachkräfte und gleichzeitig eine Unterstützung für berufstätige Eltern.“

Im Pilotprojekt sollen Erfahrungen zu den Rahmenbedingungen und der Nutzung des Vertretungsangebotes gesammelt werden. Die Teilnahme ist freiwillig und wird über eine Kooperationsvereinbarung geregelt. Die jeweiligen Kindertagespflegepersonen kooperieren mit bis zu vier weiteren Kollegen ihrer Wahl, möglichst ortsnah. Diese Vertretungstandems oder -gruppen treffen untereinander eigenständige Vereinbarungen über ihre Zusammenarbeit.

Regelmäßige Kontaktpflege ist Pflicht


Teilnehmer verpflichten sich dazu, im Bedarfsfall Kinder zur Vertretung aufzunehmen. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer regelmäßige Kontaktpflege zu ihrer Vertretungsgruppe planen und umsetzen. Nur so ist gewährleistet, dass die Kinder und Eltern das Angebot annehmen und die Vertretungspersonen kennen. Den Eltern entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten.

Zum Ende des Modellprojektes wird eine Auswertung erfolgen. Die Fachberatungen der Stadt Wolfsburg stehen den Kindertagespflegepersonen und den Eltern zur Beratung und Begleitung während des Prozesses zur Verfügung. Die Stadt Wolfsburg setzt sich aktiv für ein bedarfsgerechtes und qualitativ hochwertiges Bildungs- und Betreuungsangebot ein. Ein zentraler Bestandteil dieser Initiative sind die Kindertagespflegepersonen, die mit ihrem Engagement den gesetzlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag umsetzen und den individuellen Bedürfnissen der Wolfsburger Familien gerecht werden.

Stimmen zum Modelprojekt


Das sagt eine Kindertagespflegeperson dazu: „Als erfahrene Tagesmütter legen wir Wert auf eine kontinuierliche und vertrauensvolle Betreuung. Um auch in Krankheitsfällen oder im Urlaub eine lückenlose Versorgung zu gewährleisten, unterstützen wir uns gegenseitig. Für einen reibungslosen Übergang lernen die Kinder die anderen Tagesmütter schon im Vorfeld kennen, zum Beispiel auf dem Spielplatz oder beim Spazierengehen im Park. Auch während der Vertretung wird auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes eingegangen", so Doris Lange-Paluch, Kindertagespflegeperson aus Fallersleben.

Das sagen die Eltern dazu: „Wir sind mit der Kinderbetreuung durch die Tagesmütter in Fallersleben sehr zufrieden. Die Urlaubs- und Krankheitsvertretung ist super geregelt, da sich die Tagesmütter untereinander vertreten. Durch gemeinsame Ausflüge und Spielkreise kennen sich alle Kinder und Tagesmütter – so ist eine Vertretung für die Kinder völlig stressfrei und die Zeiten der Betreuung sind abgedeckt.“

„Meine Tochter, 1,5 Jahre, ist bei einer Tagesmutter in Fallersleben in Betreuung. Die Tagesmutter fragte mich, ob meine Tochter zu einer anderen Tagesmutter in der Urlaubsbetreuung gehen würde. Als erstes hatte ich ein mulmiges Gefühl, ob das klappt. Da sich die Tagesmütter jedoch regelmäßig mit den Kindern treffen, hatte meine Tochter keine Probleme, auch zu der anderen Tagesmutter zu gehen. Auch die anderen Kinder waren ihr schon bekannt. Ich habe diese Urlaubsvertretung positiv in Erinnerung – und meine Tochter auch.“


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