Wolfsburg. Eine filmreife Verfolgungsfahrt lieferte sich am frühen Sonntagmorgen ein 22 Jahre junger Mann aus der Gemeinde Lehre mit der Polizei. Dabei kann er von Glück sprechen, dass weder er noch andere Verkehrsteilnehmer Schaden genommen haben. Insgesamt wurden nun 17 Verfahren gegen den Fahrer eingeleitet.
Begonnen hatte alles am Sonntagmorgen gegen 01.35 Uhr als einer zivilen Funkstreifenbesatzung der Polizei ein orangefarbenes Motorrad auffällt, welches von der Berliner Brücke auf die Heßlinger Straße mit augenscheinlich überhöhter Geschwindigkeit abbiegt. Die Beamten folgen dem Motorrad, einer Kawasaki Er-6n ABS und beschließen, da das Kraftrad dauerhaft mit überhöhter Geschwindigkeit geführt wird, den Fahrer an geeigneter Stelle zu kontrollieren. Auf Höhe der Saarstraße gaben die Beamten dem Motorradfahrer das Haltesignal des Funkstreifenwagens "Stop, Polizei". Dieses wurde dem Yelp-Signal verdeutlicht, da der Motorradfahrer in die Oststraße einbog, nicht anhielt und sein zweirädriges Gefährt stark beschleunigte. Dabei sah sich der Motorradfahrer mehrfach um, als wenn er sich vergewissern wollte, dass es wirklich die Polizei ist, die hinter ihm herfuhr. Die sich nun anschließende Verfolgung ging von der Heinrich-Nordhoff-Straße über die Oststraße, die Stellfelder Straße, die Tappenbecker Landstraße, die VW-Nordstraße, die K14 in Fahrtrichtung Gifhorn sowie den Weyhäuser Weg und die Straße Viehtrift. Dabei fuhr der Motorradfahrer mit Geschwindigkeiten weit jenseits der erlaubten Höchstgeschwindigkeit in Höhe von bis zu 195 Stundenkilometer innerorts. Aufgrund seiner riskanten Fahrweise kam es mehrfach dazu, dass der Motorradfahrer Verkehrsinseln stark ausweisen musste, an einem Bahnübergang den Bodenkontakt verlor, diverse rotzeigende Lichtzeichenanlagen passierte und auch an unübersichtlichen Stellen/Kurven diese stark geschnitten hat.
Besitzer verwickelt sich in Widersprüche
An der Kreuzung, Weyhäuser Weg / Hafenstraße verloren die verfolgenden Beamten das Motorrad aus den Augen. Mittlerweile waren mehrere Streifenwagen weiträumig in die Verfolgung mit eingebunden. Eine durchgeführte Halterüberprüfung ergab, dass das Motorrad einer 54-jährigen Wolfsburgerin gehörte, die die Maschine ihrem 25 Jahre alten Sohn überlassen hatte. Dieser rief kurze Zeit später auf der Dienstelle an und meldete sein Motorrad als gestohlen.
In der Folge der sich nun anschließenden Ermittlungen erschien der 25 Jahre alte Besitzer, nebst seinem 22 Jahre alten Bekannten auf der Dienststelle. Nachdem sich beide in Widersprüche verstrickt hatten, kam heraus, dass der 25 Jährige seinem 22 Jahre alten Kumpel die Maschine überlassen hatte. Der 22-Jährige, der keine gültige Fahrerlaubnis besitzt, wird sich demnächst neben diversen Verkehrsverstößen auch unter anderem wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis verantworten müssen. Gegen den 25 Jahre alten Besitzer des Motorrades haben die Beamten wegen des Vortäuschens einer Straftat und der Halterduldung ein Verfahren eingeleitet. Die Ermittlungen dauern an. Insgesamt listeten die Polizeibeamten 17 Verkehrsverstöße auf.
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