Wolfsburg. Seit vergangenem Jahr ist in Wolfsburg ein Wolfsrudel heimisch, das wiederholt Nutztiere angegriffen hat. Sowohl Landwirte als auch die Bevölkerung sind zunehmend besorgt. Der Rat der Stadt Wolfsburg unterstützt das Land Niedersachsen, sich auf Bundesebene für die erforderliche Änderung der rechtlichen Grundlagen zur besseren Steuerung des Wolfsbestands einzusetzen und diese schnellstmöglich auf Landesebene zu überarbeiten und anzupassen. Dafür wurde eine Resolution geplant, die in der kommenden Ratssitzung verabschiedet werden soll. Dies teilte die Stadt mit.
Ziel soll es sein, eine langfristige und verantwortungsvolle Lösung zur Regulierung des Wolfbestandes herbeizuführen, die sowohl den Tierschutz als auch die Interessen der Landwirtschaft berücksichtigt.
„Wir nehmen die Herausforderungen im Zusammenhang mit Wölfen sehr ernst, insbesondere mit Blick auf die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger. Der Schutz der Menschen in unserer Stadt hat für uns oberste Priorität“, so Oberbürgermeister Dennis Weilmann.
Die Resolution beinhaltet dabei fünf Punkte:
- Die Anerkennung besonderer Herausforderungen, die der Tierschutz auf der einen, die landwirtschaftlichen Interessen auf der anderen Seite ergeben.
- Die Befürwortung einer rechtlichen Anpassung auf Bundesebene zur besseren Steuerung des Wolfsbestandes: Um die Wolfsbestände besser handhaben zu können, sind gesetzliche Änderungen notwendig. Die Stadt Wolfsburg unterstützt das Land dabei, diese Änderungen herbeizuführen.
- Die Entwicklung von schnelleren Verfahrensschritten zur akuten Hilfe von betroffenen Regionen: Der Rat der Stadt bittet das Land, bessere Mechanismen für den Umgang mit auffälligen Rudeln zu erarbeiten. Dazu gehören Maßnahmen wie Vergrämungsmethoden, aber auch genehmigte Bejagung von Wölfen, die Schäden verursachen.
- Den Ausbau von Präventionsmaßnahmen und Förderung der Aufklärun
- Die Evaluierung und regelmäßige Überprüfung des aktuellen Wolfsmanagement
Enger Handlungsspielraum
„Wir befassen uns bereits seit Monaten mit dem Thema Wolf und dem Umgang mit ihm“, erläutern Erster Stadtrat und Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide und Stadtrat Andreas Bauer. „Dafür sind wir in ständigem und gutem Austausch mit dem Land sowie mit den Naturschutzorganisationen. Der Handlungsspielraum ist aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen allerdings zu eng und muss angepasst werden.“
Der Rat der Stadt Wolfsburg spricht sich für eine ausgewogene und verantwortungsvolle Handhabung des niedersächsischen Wolfsbestands aus, die sowohl den Schutz der Tierart als auch die berechtigten Interessen der Bevölkerung und der Landwirtschaft berücksichtigt. Die Resolution soll das Land Niedersachsen unterstützen, geeignete Schritte einzuleiten, um einen sinnvollen Umgang mit dem Wolf zu gewährleisten.