Rathaus A bekommt neue Natursteinplatten

Bei der Vorbereitung zur Sanierung des Ratssitzungsaals habe man eklatante Mängel am Baumaterial der Außenfassade des Rathauses A festgestellt. Die Mängel sollen nun beseitigt werden.

Das Rathaus A in Wolfsburg bekommt eine neue Fassade.
Das Rathaus A in Wolfsburg bekommt eine neue Fassade. | Foto: Magdalena Sydow

Wolfsburg. Die zuletzt 2012 sanierte Außenfassade des Rathaus A bekommt neue Natursteinplatten. Das berichtet die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung. Grund seien demnach Qualitätsmängel der vor acht Jahren verbauten Platten. Daher müsse die 4.000 Quadratmeter große Fläche nun neu bestückt werden.


Im Jahr 2012 habe die Stadt Wolfsburg die Fassade des Rathauses A saniert. Die etwa 4.000 Quadratmeter große Außenfläche sei dabei mit neuen Natursteinplatten aus Travertin bestückt worden. Bei Überprüfungen der Rathausfassade habe man nun festgestellt, dass die verwendeten Platten nicht der beauftragten Qualität entsprächen. Einige Platten seien aus Sicherheitsgründen bereits vorsorglich abgenommen worden. Eine Gefahr für Passanten sowie für Besucher und Mitarbeiter des Rathauses bestehe jedoch aktuell nicht.

Auf Dauer werde es aber nicht vermeidbar sein, so die Stadt, die Natursteinplatten auf der kompletten Fassadenfläche zu ersetzen. Das mit der seinerzeitigen Sanierung beauftragte Unternehmen sei bereits aufgefordert worden, die Fassade nachzubessern. Sollte dies nicht erfolgen, werde die Stadt Wolfsburg jedoch eine andere Firma beauftragen und entsprechenden Schadenersatz geltend machen. Davon unabhängig plane die Stadt das Rathaus aus Sicherheitsgründen vorsorglich komplett einzurüsten, um die Fassade zu sichern.

Mängel zufällig entdeckt


Hinweise auf die Mangelhaftigkeit der Fassade hätten sich durch das von der Stadt veranlasste Aufschneiden von Reserveblöcken des Gesteins für die Sanierung der Fassade des Ratssitzungssaals zu erkennen gegeben. Die Reserveblöcke stammten demnach aus demselben Steinbruch in Italien wie die verbauten Fassadenplatten, um eine einheitlich Optik zu gewährleisten.

Bei dem Aufschneiden der Reserveblöcke habe sich jedoch eine unerwartet hohe Menge an nicht geeignetem Material gezeigt. Eine daraufhin veranlasste Baustoffprüfung habe die minderwertige Qualität bestäigt. Daraufhin sei die Qualität der bereits verbauten Platten trotz der vorliegenden Eignungsnachweise durch einen von der Stadt bestellten Privatsachverständigen überprüft und bemängelt worden. Demnach entsprechen die Platten nicht der der Stadt vorgelegten Zertifizierungsnachweise.

Sachverständiger bestätigt schlechte Qualität


In einem daraufhin eingeleiteten gerichtlichen selbstständigen Beweisverfahren sei der vom Gericht bestellte Sachverständige zu dem aktuellen Ergebnis gekommen, dass sich das vorhandene und verbaute Fassadenmaterial nicht für den Verwendungszweck eigne und ersetzt werden müsse. Das Verfahren sei jedoch noch nicht abgeschlossen. Die Stadt veranlasse aber in regelmäßigen Abständen Überprüfungen der Fassadenplatten. Bei den bisher durchgeführten Überprüfungen seien beschädigte Platten bereits entnommen worden.

Im April 2020 solle die Rathausfassade vollständig eingerüstet und gesichert werden. Voraussichtlich noch in diesem Jahr könne dann mit der Sanierung der Fassade begonnen werden.