Wolfsburg. Nachdem in den Jahren 2019 und 2020 geplant und begutachtet wurde, kommt nun die größte Herausforderung für die Allerrevitalisierung: 2021 soll das Baujahr werden! Das teilt der Aller-Ohre-Verband in einer Pressemitteilung mit.
Auf Grundlage von Ideenworkshops wurden ein Projektsteuerer, ein Planungsbüro und ein guter Entwurf gesucht. All das fand in den Jahren zwischen 2018 und 2019 statt. Nachdem die Idee und die Planung klar formuliert waren, stand im Jahr 2020, das Ermöglichen im Vordergrund. Ein Vorhaben wie dieses in der Innenstadt umgeben von Verkehrsflüssen durchzuführen, sei eine Herausforderung. In normalen Zeiten finden hier Fußball- und Eishockeyspiele statt, Schützenfeste und Messen. Und selbst wenn diese nicht stattfinden, sollen die Straßen- und Freizeitverkehre durch einen Bauablauf nicht gestört werden.
Bauphasen im Rahmen der Naturschutzgesetze geplant
Die Baumaßnahme sei zwar nach Ihrer Fertigstellung eine ökologische Verbesserung, dennoch stelle sie erst einmal einen Eingriff in den Naturhaushalt dar. Um im Rahmen der Naturschutzgesetze die Bauphasen bestmöglich zu planen, wurde mit den zuständigen Behörden und den ökologischen Planern ein Konzept erarbeitet, wie trotz des Bauens die wertvolle Tier- und Pflanzenwelt geschont werden kann. Hierfür wurden eigens auf die zu schützenden Lebewesen angepasste Bauablaufpläne durch den Ökologen Jan Oberdiek vom Planungsbüro Sönnichsen und Partner durchdacht.
Doch auch die Spuren der Vergangenheit galt es zu bedenken, umfangreichen Sondierungen der Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg in der Innenstadt nahe dem Gelände des VW Werkes wurden zu einer Herausforderung und führten auch zu Planungsänderungen. Die städtischen Profis haben gemeinsam mit der Fachfirma Schollenberger Konzepte erarbeitet und zu Wasser und zu Land sondiert. Kritische Detektorfunde wurden im Anschluss durch Tauchsondierungen von Spezialisten geborgen.
Suche nach historischen Spuren
Derzeit ist ein kleines Team aus Experten vor Ort an der Aller, um in zirka vier Meter breiten Streifen entlang der späteren Eingriffsflächen vorbereitende Untersuchungen durchzuführen. Sie klären den Bodenaufbau und suchen nach historischen Spuren. Diese Analysen sind zunächst bis Anfang Februar geplant. Auch die Vorbereitungen zum Bau begannen schon im Winter 2019/Frühjahr 2020, wo städtisches Schnittgut aus der Gehölzpflege auf einer Wiese nördlich der Aller zusammengebracht wurde. Um im Gewässer ausreichend Totholz als eine wichtige Lebensgrundlage für Kleinstlebewesen und Fische einzubringen, wurde vom Geschäftsbereich Grün hier das Schnittgut für die Maßnahme zusammengefahren und aufgeschichtet.
Als vorbereitende Maßnahmen für die Hauptbautätigkeiten wurden in den zukünftigen Aufweitungen der Aller und in Bereichen der Laufverlegungen Amphibienschutzzäune aufgestellt, damit sich hier zum Herbst keine Frösche eingraben. Das „Team Aller“ hofft, trotz der Einschränkungen durch die Pandemie noch im Februar den Bauauftrag erteilen zu können und die Maßnahme zu beginnen.
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