Wolfsburg. Es geht weiter mit der Sanierung der Höfe. In intensiven Abstimmungen mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege sowie dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur wurde vereinbart, dass aus denkmalrechtlicher Sicht grundsätzlich im gesamten Bereich der Höfe ein Austausch der originalen Fenster erfolgen kann. Das berichtet die Stadt Wolfsburg in einer Pressemeldung.
Hintergrund ist, dass die Fenster schadstoffbelastet sind: In den Höfen kamen flächendeckend bleiweißhaltige Holzbeschichtungen und asbesthaltige Fensterkitte zum Einsatz. Bleihaltige Anstriche sind giftig und stellen im Falle einer Oberflächenbehandlung (Schleifen, Bohren, Sägen etc.) eine Gesundheitsgefahr für Bewohner und Handwerker dar. Solange die Fenster nicht behandelt werden, besteht keine Gefahr.
Sitzung des Sanierungsbeirates
Die Ergebnisse der Abstimmungsgespräche mit Ministerium und Niedersächsischem Landesamt für Denkmalpflege wurden in der Sitzung des Sanierungsbeirates Die Höfe am heutigen Dienstag erstmals öffentlich vorgestellt.
„Die Höfe erzählen Wolfsburgs Geschichte auf ganz besondere Weise. Dies soll weiter erlebbar sein. Gleichzeitig wollen und müssen wir als Untere Denkmalschutzbehörde auch Sanierungen und Modernisierungen möglich machen. Diese Abstimmungen mit dem Land und der Fachbehörde benötigen meist etwas Zeit, es ist und bleibt immer unser Ziel, alle Ansprüche zum bestmöglichen Ergebnis zusammenzuführen“, erklärt Erster Stadtrat und Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide.
„Wir brauchten eine praktikable Lösung"
„Mit der jetzigen Lösung sind wir wirklich zufrieden – die notwendig gewordene Sanierung des Areals kann Fahrt aufnehmen und wir sind sicher, die Bestände jetzt sukzessive modern, attraktiv und vor allem zeitgemäß gestalten zu können“, so Hans-Dieter Brand, Sprecher der Neuland-Geschäftsführung. „Wir brauchten eine praktikable Lösung, die in erster Linie den Bewohnerinnen und Bewohnern zugutekommt.“
Als Eigentümerin geht die Neuland nun die Umsetzung der Sanierungsmaßnahme an. In einem ersten Schritt werden Musterfenster erstellt und in eine leergezogene Wohnung in den Höfen eingebaut. Im Anschluss folgt die testweise Sanierung des Wohngebäudes in der Schillerstraße 7 bis 9, worüber die betroffenen Mieter bereits informiert wurden.
Dabei beginnt die Neuland nicht bei null in den Höfen. Das Nachbargebäude in der Schillerstraße 11 bis 13 diente bereits in den Jahren 2021/2022 als Pilotprojekt für die Schadstoffsanierung der bestehenden Kastendoppelfenster.
Auch Grundrisse und Freiflächen Teil der Modernisierung
Neben dem Austausch der Fenster ist auch die Zusammenlegung von Wohnungen Teil der Modernisierungsmaßnahmen, um eine vielfältigeres Wohnungsangebot zu schaffen. Auch die Freiflächen der Höfe – welche sich als großzügige Grünräume und teils als Mietergärten zwischen den Höfen befinden – werden in diesem Zuge denkmalgerecht qualitativ aufgewertet. Dies ist für den Immermannhof bereits erfolgt und soll nun auf weiteren Freiflächen fortgesetzt werden.
Weil die Wolfsburger Höfe als Gesamtgebiet denkmalgeschützt sind, bestehen bei sämtlichen Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen an den Wohngebäuden besondere Anforderungen. In diesen Fällen kann die Stadt Wolfsburg Entscheidungen nicht allein treffen, sondern muss dies mit den übergeordneten Denkmalschutzbehörden abstimmen.
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