Wolfsburg. Eine digitale Lösung zu entwickeln, mit der ältere Menschen niedrigschwellig mit ihren Angehörigen in Kontakt bleiben können und Vereinsamung verhindert wird – mit diesem Ziel hat sich die Stadt Wolfsburg bei Solutions for Cities, dem internationalen Ideenwettbewerb des Bundesinnenministeriums beworben. Und die Idee hat überzeugt. Mit "Hello Again" ist ein konkretes Konzept in der Zusammenarbeit mit einem Wolfsburger IT-Unternehmen sowie einer weiteren Smart City-Modellstadt für eine App entstanden, das in der Kategorie sozialer Zusammenhalt den ersten Platz belegte.
"Es freut mich, dass wir mit unserem Ansatz zur Lösung eines so wichtigen Themas beitragen können", sagt Wolfsburgs Erster Stadtrat und Dezernent für Wirtschaft, Digitales und Kultur Dennis Weilmann. "Die Besuchsbeschränkungen in Kliniken und Pflegeheimen durch die Coronavirus-Pandemie haben gezeigt, dass wir eine digitale, aber leicht zu bedienende Möglichkeit zur Kontaktaufnahme brauchen."
Einfache Anwendung
Herausgekommen ist das Konzept einer einfach und sehr intuitiv zu bedienenden App. "Wir haben uns gezielt dafür entschieden, auf alles zu verzichten, was nicht notwendig ist", sagt Dr. Sascha Hemmen, Leiter des Referats Digitalisierung und Wirtschaft der Stadt. "So sollen nur große Kacheln mit Bild der Angehörigen sowie deren Name zu sehen sein. Auf eine Chatfunktion wird beispielsweise ganz verzichtet." Denn klar ist: Digitale Anwendungen sollen dazu beitragen, Menschen miteinander zu verbinden und nicht dazu führen, dass Menschen digital abgehängt werden. "Daher können sich die Angehörigen um alle organisatorischen Anwendungen wie Einstellungen oder Updates kümmern", ergänzt Dr. Hemmen. "Sie können sich ganz einfach in der erweiterten App einwählen und so alles über ihr eigenes Handy einstellen."
Im Laufe des Wettbewerbs entwickelte sich eine gemeinsame Kooperation, denn die Stadt Kaiserslautern ging mit einer ähnlichen Fragstellung an den Start. "Für uns war sofort klar, dass wir gemeinsam an einer Lösung arbeiten und unsere Kräfte bündeln wollen", sagt Dennis Weilmann. "Als Modellkommune im Projekt Smart Cities wollen wir Synergien nutzen, uns mit anderen Städten verbinden und gemeinsam die besten Lösungen erarbeiten."
Sabine Martin, Mitarbeiterin bei KL.digital, der Digitalisierungsgesellschaft der Stadt Kaiserslautern, ergänzt: "Im Rahmen des Smart City Netzwerks hatten wir als herzlich digitale Stadt Kaiserslautern bereits mehrere Anknüpfungspunkte zu Wolfsburg. Der Ideenwettbewerb und vor allem auch die gemeinsame Motivation, etwas für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger zu bewirken, konnte uns nochmal näher zusammenbringen. Diese Verbindung wird sicher fortbestehen, auch über den Wettbewerb und die Pandemie-Zeit hinaus."
App weiterentwickeln
Während des globalen Ideenwettbewerbs haben sich die teilnehmenden Städte dann auf einem virtuellen Marktplatz mit sogenannten Solution Providern – also Unternehmen, StartUps oder Universitäten – zur konkreten Strategie der Umsetzung ausgetauscht und nach Partnern gesucht. Trotz der Internationalität des Wettbewerbs ist daraus eine Zusammenarbeit mit dem Wolfsburger Unternehmen Capalogic entstanden – die im Gewinn des Wettbewerbs mündete.
"Dass wir mit unserer Idee für die seniorengerechte App ‚Hello Again‘ gewonnen haben, freut uns sehr", so Tim Demann, Geschäftsführer von Capalogic. "Diesen Ansatz nun weiter zu entwickeln und speziell eine auf ältere Menschen ausgerichtete App zu fördern, könnte jetzt in Corona-Zeiten, aber auch darüber hinaus, viel Gutes für Familien mit Angehörigen in Pflegeheimen bewirken."
Das App-Projekt "Hello Again" fließt nun als Projekt in den Gesamtprozess der Smart City Wolfsburg ein, in dessen Rahmen an einer konkreten Möglichkeit zur Umsetzung der App gearbeitet wird. Mehr Informationen zum Ideenwettbewerb Solutions for Cities gibt es unter https://www.smart-city-dialog.de/solutionsforcities-digital-ideas-competition-2020.
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