Wolfsburg. Das Stadtmuseum spult zurück. Musik und Jugendkultur sind die Themen der neuen Ausstellung "Soundtrack WOB". Darüber berichtet die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung. Das Stadtmuseum Schloss Wolfsburg zeigt die Ausstellung vom 24. Oktober 2018 bis 3. März 2019. Der Eintritt ist frei.
Doch weniger Musikstile und Bands stehen im Mittelpunkt als vielmehr die Schauplätze des Musik-Machens und -Konsumierens in und um Wolfsburg: Wo fanden Konzerte und Open-Air-Festivals statt? Wo tanzte man durch Disco-Nächte? Wo kaufte man Schallplatten? Und welche Dörfer der Umgebung boten Ziele für Musiker und Fans?
Kulturdezernent Dennis Weilmann: "Die Ausstellung gibt einen schönen Überblick wie vielfältig Wolfsburgs Musikszene war und ist. Von den Beat-Bands der Sechziger bis zu den Rappern von heute, von der Stadthalle und den Jugendfreizeitheimen bis zum Hallenbad am Schachtweg. Ich kann die Ausstellung jedem Musikfan wärmstens empfehlen."
Weit in die Vergangenheit:
Die Namen mancher Orte führen weit in die Vergangenheit: der »Mehrzwecksaal« im »Kulturzentrum« zum Beispiel oder der Saal der »Schmiede« im alten Gewerkschaftshaus. Wer kennt noch die Jugendzentren im »Hotel Noack« oder »Onkel Max«? Eine wichtige Konzertbühne jenseits des Mainstream bietet weiterhin das selbstverwaltete Jugendhaus Ost, das so gar nicht ins glatt-moderne Wolfsburg-Bild passen will. Und das Hallenbad am Schachtweg hat seine Wurzeln im Kaschpa-Zentrum. Fast vergessen ist der Star-Club in Ahnebeck, zu seiner Zeit mindestens so angesagt wie später der Jembker Hof – eine »Dorfdisco« mit eigener Revival-Party-Reihe. Und spielten nicht die Rolling Stones auf dem VW-Parkplatz Ost? Und die Trottelkacker auf der Schweineweide bei Rümmer?
Alle diese Schauplätze waren und sind Orte der Kreativität, des Sich-Ausprobierens und Sich-Auslebens, Grenzüberschreitungen inklusive. In jedem Ausstellungsstück steckt somit ganz viel Lebensgefühl. Zum Glück sind Musiker und Fans oft auch Sammler. Für die Ausstellung haben viele von ihnen wahre Schätze zur Verfügung gestellt: die Siegergitarre vom Beatfestival, Konzertplakate aus dem Wolfsburger Underground, an Pinnwänden verblichene Eintrittskarten, seltene Tapes und wertvolles Vinyl. Viele historische Fotos sind zu sehen, mal kunstvoll komponiert, mal authentisch-rau. Hörstationen mit Interviews und Musikbeispielen dürfen natürlich nicht fehlen. Spätestens vor dem großen Stadtplan mit den vielen Schauplätzen der Wolfsburger Musikszene entsteht er dann, der Soundtrack WOB.
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