Wolfsburg. Das Schaffen von neuen Wohnformen und Qualitäten als Ergänzung zum Wohnungsbestand zum einen und eine sozialverträgliche Wohnraumversorgung zum anderen sind zentrale Ziele der städtischen Wohnungsmarktpolitik.
Seit Beginn der Wohnbauoffensive war die Wohnraumversorgung einkommensschwacher Haushalte immer wieder Gegenstand der Diskussion des Strategieausschusses der Stadt Wolfsburg, so auch in der heutigen Sitzung. Ein Resultat der Debatten war im Jahr 2014 beispielsweise die Einführung einer Quote für den geförderten Wohnungsbau auf städtischen Flächen in Höhe von ca. 25 Prozent in Neubaugebieten ab 100 Mietwohnungen. Der geförderte Wohnungsbau ist als ein Bestandteil eines breiten Instrumentenbündels zu betrachten und zu bewerten.
Die Stadt Wolfsburg zeigt auf, dass sie für die Unterstützung der Versorgung einkommensschwacher Haushalte mit Wohnraum zusätzlich bereits mit einer Vielzahl weiterer Instrumente aktiv ist: Dies umfasst Instrumente der Subjektförderung wie beispielsweise Transferleistungen, sozialarbeiterische Betreuung oder das Angebot für Wohnungsnotfälle sowie unterschiedlich wirkende Instrumente der Objektförderung wie beispielsweise der Bodenpreis- und Liegenschaftspolitik, der Fördermodalitäten, Quotenregelungen sowie der Umgang mit kommunalen Wohnungsbeständen.
So kommt das Büro Quaestio in seiner Studie "Herausforderungen und Empfehlungen für eine sozialorientierte Wohnungspolitik in Wolfsburg" zu dem Ergebnis: Nicht zuletzt aufgrund der besonderen Rahmenbedingungen und der vielfältigen Aktivitäten, können im Gegensatz zu vielen anderen wachsenden Städte in Deutschland bislang noch keine gravierenden Versorgungsprobleme im Hinblick auf die soziale Wohnungsversorgung in Wolfsburg festgestellt werden. Dennoch bleibt der Wohnungsmarkt in Wolfsburg sehr angespannt und die Wohnungssuche gestaltet sich für Viele als langwierig.
Mohrs siehtWohnbauoffensive als wichtigen Baustein
Oberbürgermeister Klaus Mohrs betont daher, dass die Fortsetzung der Wohnbauoffensive unbedingt notwendig ist, da in Wolfsburg weiterhin ein hoher Bedarf an Wohnraum besteht. "Insbesondere moderne Wohnungen zur Miete fehlen und werden nachgefragt. Ich möchte die soziale Mischung für das wohnungs- und sozialpolitische Handeln noch stärker in den Fokus rücken. Ziel sollte es sein, ein preislich differenziertes Wohnungsangebot in möglichst allen Stadt- und Ortsteilen anbieten zu können."
So ist der strategische Ansatz der Stadt, in den großen Siedlungsentwicklungen wie etwa in den Hellwinkel Terrassen oder im Sonnenkamp auch geförderten Wohnungsbau zu entwickeln, um die soziale Mischung innerhalb der neuen Quartiere zu fördern. Die Neuland wird darüber hinaus auch in kleineren Wohnbauvorhaben über ihr Programm "Wohnen für Alle" insbesondere in den Stadtteilen preisgünstigen Wohnraum anbieten, wo es bislang wenige preisgebundene Wohnungen gibt. Oberbürgermeister Mohrs erläutert: "Mir ist es wichtig, den geförderten Wohnungsneubau gezielt einzusetzen. So sind etwa sehr große Wohnungen im Neubau häufig teuer und im Wohnungsbestand kaum vorhanden. Größere Familien haben es schwer, große und günstige Mietwohnungen zu finden. Daran müssen wir arbeiten."
Allerdings ist das Mischungsziel nicht immer durch den geförderten Wohnungsbau zu erreichen. Durch die drei großen Wohnungsgesellschaften gibt es Bereiche in der Stadt, wo bereits viel einfacher und preisgünstiger Wohnraum vorhanden ist. Gerade Neubauvorhaben in der Innenentwicklung reichern häufig das umgebende Quartier um hochwertige Wohnqualitäten an, die es bis daher in der Umgebung nicht gab.
Entscheidend für die soziale Wohnraumversorgung ist so auch, dass insbesondere in Bestandswohnungen die Mieten bezahlbar bleiben. "Wolfsburg kann sich glücklich schätzen, dass der größte Teil der vermieteten Wohnungen im Besitz der institutionellen Wohnungsanbieter Neuland, Volkswagen Immobilien und der Genossenschaft Allertal ist und die Mieten dort überwiegend immer noch günstig sind", so Mohrs.
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