Wolfsburg. Computerspiele mit historischem Setting sind längst fester Bestandteil der Branche. Allerdings geht es bei ihnen nicht um Wissensvermittlung sondern in erster Linie um Unterhaltung und Fazination als Spiel, so die These von Dr. Angela Schwarz. Welche Chancen dennoch darin stecken, erläutert die Professorin bei einem Workshop im Rahmen der Phaenomenale.
Trotz dieser Schwerpunktsetzung auf Unterhaltung bilde „das Medium mittlerweile einen ernstzunehmenden Teil der Geschichtskultur“, so Schwarz, die die Teilnehmer auffordert, sich im Rahmen der Veranstaltung mit der Frage "Kann man Geschichte spielen?"auseiannderzusetzen.
Das jedenfalls würden die Produzenten von Videospielen seit Jahrzehnten behaupten. Selbst eines der ersten Spiele für den heimischen PC, das den technischen Möglichkeiten Anfang der 1980er Jahre entsprechend noch in Pac-Man-Optik daherkam, Castle Wolfenstein, sei bereits als Spiel mit Geschichte, mit historischem Inhalt verkauft worden.
Die Möglichkeiten einer Nutzung von historischen Strukturen, Ereignissen und Personen in Handlung und audiovisueller Aufbereitung im Computerspiel sind längst so vielfältig, dass die Illusion einer Zeitreise, einer Geschichte zum Mitmachen oder gar Selbstmachen perfekt zu sein scheint. Was ist dran an dieser Verheißung einer Beschäftigung mit der Vergangenheit, die informativer, unterhaltsamer und womöglich mit Blick auf historisches Lernen effektiver sein soll? Welche Chancen, aber auch welche Grenzen kennzeichnen das Medium? Fragen wie diese werden im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. Neben grundsätzlichen Überlegungen besteht Gelegenheit, an zwei exemplarisch vorgeführten Beispielen, Assassin’s Creed III und Valiant Hearts, selbst zu prüfen, ob sich tatsächlich Geschichte spielen lässt.
Die in Zusammenarbeit mit dem Science Center phaeno durch das Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation organisierte Veranstaltung findet am heutigen Dienstag, 22. August im Ideenforum des phaeno statt. Veranstaltungsbeginn ist 18 Uhr.
Spielerisch Geschichte lernen - Geht das?
Am Beispiel von "Assassin’s Creed III" können die Workshopteilnehmer selbst prüfen, ob sich tatsächlich Geschichte spielen lässt. Symbolfoto: Eva Sorembik