Wolfsburg. Am 22. November findet die 3. Wolfsburger Gesundheitskonferenz statt. Von 15 bis 19 Uhr im Hallenbad – Kultur am Schachtweg, Schachtweg 31, 38440 Wolfsburg, widmet sich die Veranstalttung in diesem Jahr einem Thema, das im Gesundheitswesen neue ethische, psychologische und medizinische Fragen aufwirft und Betroffene und deren persönliches Umfeld ganz besonders herausfordert. Das Thema ist "Geschlechtliche Vielfalt in der Gesundheitsversorgung".
Menschen, die sich mit ihrem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht oder nicht vollständig identifizieren, sind in unserer Gesellschaft deutlich sichtbarer geworden. Sie erfahren Zuspruch, aber auch oft Unverständnis, Ausgrenzung und Diskriminierung. Vor allem Kinder und junge Erwachsene sind besonders belastet.
Plattform für den Dialog und den Austausch
„Die Auseinandersetzung mit geschlechtlicher Vielfalt in der Gesundheitsversorgung ist wichtig für eine inklusive und respektvolle Gesellschaft“, betont Oberbürgermeister Dennis Weilmann. „Die 3. Wolfsburger Gesundheitskonferenz bietet eine Plattform für den Dialog und den Austausch, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und eine unterstützende Umgebung für alle Menschen zu schaffen.“
Monika Müller, Dezernentin für Soziales und Gesundheit, Klinikum und Sport: „Auf der Suche nach ihrer sexuellen Identität fühlen sich gerade Kinder und Jugendliche sowie deren Familien oft alleingelassen und schutzlos – hier sehe ich uns als Gesundheitsregion Wolfsburg in der Verantwortung, über sexuelle Vielfalt offen zu diskutieren, gesundheitsbezogene Bedarfe zu benennen und Wege zu entwickeln, um Diskriminierung abzubauen.“
Fachvorträge geplant
Die Konferenz bietet zwei fachliche, aber verständliche Vorträge und den wichtigen Austausch mit Beratungseinrichtungen, Institutionen und Verbänden. Die Referenten der Veranstaltung bieten große Expertise im Bereich der geschlechtlichen Vielfalt: Frau Prof. Dr. Schweizer, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Medical School Hamburg und erste Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung, sowie Dr. Chris Reinert aus der Kinder- und Jugendendokrinologie der Universitätsmedizin Göttingen. Zielgruppe der Konferenz sind Betroffene und Angehörige, Ärzteschaft, pädagogische Fachkräfte, Pflegemitarbeitende und interessierte Bürger*innen.
Dr. Volker Heimeshoff, Geschäftsbereichsleiter Gesundheit: „In offenen, demokratisch gelebten Gesellschaften gibt es eine Vielfalt an Rollen, die weder typischen männlich noch typisch weiblich sind. In autoritären Gesellschaften gibt es hingegen im Wesentlichen die Gruppe weiblicher und männlicher Rollen. Wir müssen uns fragen, wie Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft damit zurechtkommen, wenn Teile der Gesellschaft „Diversität“ vertreten und Teile der Gesellschaft „Heteronormativität“. Hier liegt ein zentrales Ziel der Wolfsburger Gesundheitskonferenz: Kenntnisnahme und Auseinandersetzung mit dem Wechsel und der Bedeutung von Gender-Rollen in unserer Gesellschaft.“
Die Konferenz wird durch die Gesundheitsregion Wolfsburg durchgeführt. Die Gesundheitsregion als Projekt des Landes Niedersachsen hat das Ziel, die Gesundheitsversorgung in Wolfsburg heute und auch in Zukunft wohnortnah und qualitativ hochwertig zu gestalten. Aktuelle Themen der Gesellschaft spielen in der Gesundheitsversorgung eine entscheidende Rolle.
Finanziert wird die Gesundheitsregion durch die Kassenärztliche Vereinigung, BKK Landesverband Mitte, VDEK, AOK und Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Während der Veranstaltung findet eine themenbezogenen Bücherausstellung der Stadtbibliothek Wolfsburg statt. Bücher können vor Ort ausgeliehen werden.
Anmeldungen zur Teilnahme an der Gesundheitskonferenz sind per Mail an jessie.neumann@stadt.wolfsburg.de oder telefonisch unter 05361-285124 möglich. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.
Informationen zur Gesundheitskonferenz und zur Gesundheitsregion gibt es online auf wolfsburg.de/gesundheitsregion, per Mail an elisabeth.krueger@stadt.wolfsburg.de oder telefonisch unter 05361 28-2091.
Teilnehmende Einrichtungen und Kooperationspartner
Intergeschlechtliche Menschen e.V.
KISS, Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe des Paritätischen Wolfsburg
Kontaktstelle LSBTI* Volkswagen
QNN, Queeres Netzwerk Niedersachsen
Stadt Braunschweig, Koordinationsstelle LSBTI*
Stadt Wolfsburg, Bildungshaus, Stadtbibliothek
Stadt Wolfsburg, Erziehungsberatungsstelle
Stadt Wolfsburg, Geschäftsbereich Gesundheit
Gleichstellungsreferat
Stammtisch für Transgender und Angehörige Wolfsburg
Trans*Beratung Region Braunschweig
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