Stadt plant Strukturkonzept für langfristige Siedlungsentwicklung


Ralf Sygusch, Leiter des Referats für Strategische Planung, Stadtentwicklung und Statistik der Stadt (v.l.), Oberbürgermeister Klaus Mohrs und Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide stellen das Strukturkonzept vor. Foto: Stadt Wolfsburg
Ralf Sygusch, Leiter des Referats für Strategische Planung, Stadtentwicklung und Statistik der Stadt (v.l.), Oberbürgermeister Klaus Mohrs und Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide stellen das Strukturkonzept vor. Foto: Stadt Wolfsburg | Foto: Stadt Wolfsburg)

Wolfsburg. Wolfsburg hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der dynamischsten und wirtschaftsstärksten Städte in Deutschland entwickelt. Damit dieses auch in Zukunft so bleibt, will die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Politik wichtige Weichen für die Stadtentwicklung der kommenden Jahrzehnte stellen. Um sich weiterhin als attraktiver Wirtschafts- und Wohnstandort entwickeln zu können, spielt die Verfügbarkeit von Flächen eine zentrale Rolle, so die Stadt Wolfsburg.


"Auch wenn – wie zu Beginn der Dieselkrise oder jüngst in der Diskussion um den Wandel von Volkswagen – immer wieder einige Menschen es in Frage stellen: Wolfsburg wächst weiter", bekräftigt Oberbürgermeister Klaus Mohrs. "Noch nie gab es so viele sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Wolfsburg wie aktuell. Mit unserer Wohnungsbauoffensive bedienen wir gerade einmal die aktuelle Nachfrage nach Wohnraum."

Über den Tellerrand hinaus blicken


In Wolfsburg sei, wie in anderen Städten auch, die Nachfrage nach Gewerbeflächen und Wohnbauland in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Ein Großteil der im aktuell geltenden Flächennutzungsplan beschlossenen Areale sei bereits in Planung oder in der Umsetzung. Eine Aufgabe von Politik und Verwaltung werde es sein, über die derzeitigen Entwicklungen hinaus dafür Sorge zu tragen, dass sich Wolfsburg auch langfristig im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung strukturiere und selbstbestimmt weiterentwickelt. Damit dies möglich sei, müsse die Stadt schon heute künftige Entwicklungspotenziale identifizieren, bei anderen Nutzungsüberlegungen berücksichtigen und zum Teil auch gegenüber weiteren Nutzungsansprüchen sichern.

Eine aktuelle Planung des Regionalverbands Großraum Braunschweig, welche Einfluss auf die mittel- und langfristige Entwicklung der Stadt habe, sei die Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogrammes. In diesem werden regionalplanerische Festlegungen, beispielsweise für Freiraum, Landwirtschaft, Erholung, Rohstoffgewinnung, Hochwasser- und Naturschutz oder aktuell Windenergienutzung mindestens für die nächsten 15 Jahre getroffen. "Bringen wir hier nicht unsere künftigen Denkräume für eine potentielle Siedlungsentwicklung ein, besteht die Gefahr, dass diese mit anderweitigen Nutzungsansprüchen versehen werden, die einer potenziellen Weiterentwicklung Wolfsburgs entgegenstehen können", verdeutlicht Mohrs. "Wir müssen jetzt vorsorgen, damit die Wolfsburgerinnen und Wolfsburger auch 2040 und später noch Möglichkeiten haben, ihre Stadt weiter zu entwickeln."

Strategischer Rahmen für Siedlungsentwicklung


Als Grundlage für die siedlungsstrukturelle Weiterentwicklung Wolfsburgs habe die Verwaltung mit Unterstützung eines externen Büros und in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften das "Strukturkonzept Siedlungsflächen Wolfsburg" erarbeitet. "Im Ergebnis zeigt das Strukturkonzept eine maximale Kulisse an Denkräumen für die langfristige Siedlungsentwicklung Wolfsburgs bis zum Jahr 2050 auf, die prinzipiell für weitere Entwicklungen im Bereich Wohnen und Wirtschaft in Frage kommen", unterstreicht Ralf Sygusch, Leiter des Referats für Strategische Planung, Stadtentwicklung und Statistik der Stadt.

Als Strukturkonzept werde zunächst lediglich ein strategischer Rahmen einer künftigen Siedlungsentwicklung Wolfsburgs dargestellt. "Als erstes müssen wir das Strukturkonzept in den Neuaufstellungsprozess des Regionalen Raumordnungsprogramms einbringen. Wo, wann und mit welcher Priorität die Stadt die Siedlungsentwicklung vorantreiben will, muss in weiteren Schritten erst noch gemeinsam von Politik und Verwaltung erarbeitet werden", hebt Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide hervor. "Mit dem Grundsatzbeschluss zum Strukturkonzept ist noch keine Potentialfläche für eine Entwicklung oder Planung freigegeben."

Der Grundsatzbeschluss solle im Sommer zur Einbringung der Flächenkulisse in den Neuaufstellungsprozess des Regionalen Raumordnungsprogramms des Regionalverbandes erfolgen, um die Entwicklungsoptionen Wolfsburgs zu sichern. Um über die Ergebnisse des Strukturkonzeptes zu informieren und die Beschlussfassung vorzubereiten, findet parallel für die Mitglieder des Strategieausschusses und des Verwaltungsausschusses sowie alle Ortsbürgermeister und ihre Stellvertreter eine Informationsveranstaltung statt, in der auch das weitere Vorgehen abgestimmt werde.


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