Wolfsburg. Die Stadt Wolfsburg berichtet in einer Pressemitteilung über den September in den historischen Museen.
Stadtmuseum Wolfsburg
Sonderausstellung: Wolfsburger Wahrzeichen – Was steht für diese Stadt; bis Sonntag 9. September
Auf der Deutschlandkarte der Wahrzeichen stehen der Dom für Köln, die Kreidefelsen für Rügen, der Rattenfänger für Hameln oder der Löwe für Braunschweig. Gibt es ein ähnlich markantes Symbol oder Gebäude, das »typisch Wolfsburg« ist, das man sofort mit Wolfsburg in Verbindung bringt? Vielleicht das Schloss als Namensgeber oder die vier Schornsteine des Heizkraftwerks als weithin sichtbare Landmarke? Vielleicht ja auch der VfL auf der großen Bühne Bundesliga oder der Wolf als oft verwendetes Logo und Maskottchen? Oder bleibt Wolfsburg doch einfach »die Volkswagenstadt«?
Im Jahr des 80. Stadtjubiläums fragt die neue Sonderschau des Stadtmuseums nach Wahrzeichen in der städtischen Selbstdarstellung, in den Medien und in kommerzieller Werbung, nach Selbst- und Fremdbildern von Wolfsburg. Eine Vielzahl origineller Exponate von historischen Souvenirs und Stadtprospekten über Werbefiguren bis hin zu künstlerischen Darstellungen zeigt Stadtgeschichte aus ganz ungewöhnlicher Perspektive. Und natürlich sind alle Museumsgäste eingeladen, »ihr« Wolfsburger Wahrzeichen zu küren.
Der Eintritt ist frei.
Begleitprogramm zur Sonderausstellung: "Wolfsburger Wahrzeichen"
Finissage: Ausstellungs-Abschied mit einer letzten Führung und Überraschungen.
Sonntag, 9. September, 15 Uhr - Der Eintritt ist frei.
Schloss- und Stadtgeschichte:
"Mit Kind und Kegel durch Wolfsburgs Schlossgeschichte" - Schloss Wolfsburg in Redewendungen vorgestellt. Museumsmitarbeiterin Gundula Zahr stellt auf einem Schloss-Rundgang am Bespiel bekannter und weniger bekannter Redewendungen die Geschichte dieses traditionsreichen Wolfsburger Baudenkmals vor.
Sonntag, 2. September, 15 Uhr - Der Eintritt ist frei.
Hoffmann-von-Fallersleben-Museum
Sonderausstellung: "Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme - Streiflichter auf die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert"; bis Sonntag, 7. Oktober.
Eine Ausstellung des Münchner Instituts für Zeitgeschichte, von Deutschlandradio Kultur und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur: Die Ausstellung erzählt Europas 20. Jahrhundert als dramatische Geschichte zwischen Freiheit und Tyrannei, zwischen Demokratie und Diktatur. Auf 26 Tafeln präsentiert die Ausstellung rund 190 zeithistorische Fotos sowie 24 historische Tondokumente, die mit internetfähigen Telefonen via QR-Codes abgerufen werden können.
Hoffmann von Fallersleben war im Vormärz eines der bekanntesten Opfer der Zensurpolitik infolge der Karlsbader Beschlüsse, wonach freie Meinungsäußerung unmöglich sein sollte. Populistische Tendenzen und Entwicklungen, die dem Grundprinzip der Rechtsstaatlichkeit als Rückgrat der Demokratie widersprechen, sind derzeit auch in Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zu erkennen. Daher möchte das Hoffmann-Museum mit dieser Ausstellung und einem umfangreichen Begleitprogramm aus der historischen Perspektive auf die Gegenwart schauen und fragen, was uns Deutsche und Europäer heute die von Hoffmann im 19. Jahrhundert angemahnten Werte "Einigkeit und Recht und Freiheit" bedeuten.
Als historische Anknüpfungspunkte dienen die 100-jährigen Jubiläen der Oktoberrevolution 1917, des Endes des Ersten Weltkrieges und der Gründung der Weimarer Republik, Jugoslawiens und der Tschechischen Republik sowie der Wiederentstehung Polens und der Unabhängigkeit Ungarns 1918 sowie der 75. Jahrestag des Warschauer Ghetto-Aufstandes sowie 50 Jahre Prager Frühling und Studentenbewegung in Westeuropa 1968.
Der Eintritt ist frei.
Begleitprogramme zur Sonderausstellung: "Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme"
"Die Kamera läuft! – Die Geschichte Europas in Bildern"; Mittwoch, 5. September, 18.30 Uhr
Im 20. Jahrhundert erfuhren die Medien Fotografie und Film eine rasante Entwicklung. Und es sind Bilder und Filme, die die Streiflichter auf die europäische Geschichte im 20. Jahrhundert von den Schützengräben im Ersten Weltkrieg über den Tod in den Konzentrationslagern oder den Massendemonstrationen für Abrüstung und Frieden seit den 1960er Jahren bis zu den "sanften Revolutionen" in Osteuropa und bis zum Fall der Berliner Mauer festhielten, bis heute emotional berühren und unsere historische Erinnerung prägen. Auf diesem Ausstellungsrundgang werden ausgewählte Bilder in den Fokus genommen und im jeweiligen politischen Zusammenhang erläutert und im Anschluss zu einer besonderen Schau eingeladen.
"Reden wir über Europa" – Wolfsburger Europäer im Gespräch über die Geschichte, Gegenwart und Bedeutung Europas; Sonntag, 23. September, 15 Uhr
Ein Ausstellungsrundgang und Gespräch über Europa im 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts unter anderem mit Ozana Costin. 2009 gründete die gebürtige Rumänin mit ihrem Mann Cristian das HolzBankTheater in Wolfsburg-Reislingen.
Auch die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, über ihre Sicht auf die europäischen Entwicklungen seit über einem Jahrhundert mit den Gästen und dem Museumsteam zu diskutieren.
"Eurovisionen - das singende Europa"; Sonntag, 30. September, 15 Uhr
War Hoffmann von Fallersleben ein singender Freiheitskämpfer, der für "Einigkeit und Recht und Freiheit" der deutschen Staaten im 19. Jahrhundert kämpfte, sangen die Einwohner der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen am 23. August 1989 in einer 600 km langen Menschenkette für ihre staatliche Unabhängigkeit von der Sowjetunion. An diesem Nachmittag betrachten der Musiker Géza Gál sowie die Museumsmitarbeiterinnen Elke Schulz und Nicole Trnka Europa in musikalischen Visionen. Am Beispiel ausgewählter Songs von den Beatles, Marlene Dietrich bis zu Marius Müller-Westernhagen lassen sie wichtige Etappen der europäischen Geschichte zwischen 1945 bis 1989 in erläuternden Worten und vor allem in Musik erklingen.
Der Eintritt zu allen Begleitprogrammen ist frei.
Veranstaltungen:
Liszt, Chopin und Heinrich Heine: Französische Verhältnisse – Ein literarischer Klavierabend mit Martin und Burkhard Engel; Mittwoch, 26. September, 19.30 Uhr
In der Mitte des 19. Jahrhunderts war Paris das musikalische Zentrum Europas. "Die edle Tonkunst überschwemmt unser ganzes Leben", schrieb der scharfzüngige Heinrich Heine, "wie Heuschrecken kommen die Klaviervirtuosen jeden Winter nach Paris." Oft berichtete er von der musikalischen Saison in Paris in Zeitungsartikeln, mit denen er ein großes Publikum erreichte. Liszts virtuoses Klavierspiel war nicht zu übertreffen, "bei Liszt denkt man nicht mehr an überwundene Schwierigkeit ... es offenbart sich die Musik". Noch mehr gefiel Heine Chopin, der "Raffael des Fortepiano". "Ein halbes Wort, ein halber Ton reichte aus, damit sie sich verstanden, und der Musiker antwortete mit überraschenden Erzählungen auf die Fragen, die der Dichter ihm leise stellte", beobachtete Franz Liszt. Claude Debussy, dessen Talent von einer ehemaligen Chopin-Schülerin entdeckt wurde, traf 1885 im Alter von 23 Jahren in Rom den 74jährigen Franz Liszt, der ihm aus seinen romantisch-impressionistischen Klavierwerken (Année de pèlerinage) vorspielte. Liszt sei der größte Pianist, den er je gehört habe, schwärmte Debussy.
Mit Kompositionen von Chopin, Liszt und Debussy, gespielt von dem Pianisten Martin Engel, und Texten von Heinrich Heine, gelesen von Burkhard Engel, wird diese große Zeit wieder lebendig.
Der Eintritt beläuft sich auf 6 Euro (ermäßigt 4 Euro).
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