Wolfsburg. Am morgigen Sonntag feiern das Stadtmuseum Schloss Wolfsburg und die Tanz- und Trachtengruppe „De Steinbekers“ ein Dreschfest an der Historischen Brauscheune in der Schlossstraße 10. Die Wolfsburger sind bei freiem Eintritt eingeladen, von 11 bis 14 Uhr mitzufeiern
Dabei können sie die traditionelle Arbeitstechnik des Getreidedreschens, historische Tänze aus der Region, Spielszenen auf Plattdeutsch und verschiedene Aktionen für die ganze Familie erleben.
Mit diesem Dreschfest endet die Besuchersaison in der Sammlung landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen in der Historischen Brauscheune Alt-Wolfsburg. Doch bevor sich die Tore bis zum Frühjahr 2018 schließen, zeigen die Steinbekers, wie früher nur mittels Dreschflegel die Frucht aus den Getreideähren herausgelöst wurde. Diese Arbeit war jahrhundertelang ein wahres Handwerk, denn erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen mechanisch betriebene Dreschmaschinen zum Einsatz. Diese wurden seit den 1950er Jahren von Treckern auf die Felder gezogen und angetrieben.
In Deutschland erhielten die Ackerschlepper ihre umgangssprachliche Bezeichnung „Bulldog“ nach dem Verkaufsnamen „Lanz Bulldog“ der bekannten Heinrich Lanz AG. Entsprechende Ausstellungsstücke präsentiert das Stadtmuseum in der Historischen Brauscheune. Und seit Neuestem gehört zu dieser Sammlung auch ein Lanz D 5506, erbaut 1951, der erstmals an diesem Sonntag besichtig werden kann. Daneben sind Fuhrwerke und Kutschen aus dem Besitz der Grafen von der Schulenburg ebenso wie ein gigantischer alter Mähdrescher oder ein einfacher Hackenpflug zu sehen.
Einst war das Getreidedreschen eine Gemeinschaftsaktion von Familien und Nachbarn. Und nach dem Tagewerk wurde gefeiert. So feiern auch die Akteure an der Historischen Brauscheune mit traditionellen Tänzen des Braunschweiger Landes dieses Dreschfest. Wie es Tradition bei den Aktionstagen des Stadtmuseums und der Steinbekers ist, erfreuen die Nordsteimker Gäste das Publikum wieder mit kleinen Spielszenen in plattdeutscher Sprache aus der Feder Siegfried Mahlmanns. Und die Besucherinnen und Besucher aller Generationen werden aktiv in das Programm eingebunden, wenn zum Beispiel Kartoffelpuppen entstehen.