"System Auto in Frage stellen"

Anlässlich der digitalen Hauptversammlung der Volkswagen AG gab es mehrere Protestaktionen.

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Die Aktivisten stellten Kreuze am Jubiläums-Golf auf.
Die Aktivisten stellten Kreuze am Jubiläums-Golf auf. | Foto: amsel44

Wolfsburg. Am heutigen Mittwoch findet die Hauptversammlung der Volkswagen AG statt. Zwar nur auf digitalem Weg, aber dies hielt Umweltaktivisten nicht davon ab, mit Aktionen auf ihre Themen aufmerksam zu machen.



So wurden bereits in der Nacht zu Mittwoch 50 Kreuze um die Golf-Skulptur an der Braunschweiger Straße aufgestellt. Außerdem sei ein Transparent am Golf mit der Aufschrift "Autofahren kann tödlich sein" befestigt worden, heißt es in einer Pressemeldung der Gruppe Amsel44. Das Transparent ähnele den Warnhinweise auf Zigarettenschachteln und verweise auf eine Website. Acht bis neun Menschen würden jeden Tag in Deutschland im Straßenverkehr sterben, weit über 800 Menschen schwer verletzt. "50 Jahre Golf und die heutige VW Hauptversammlung sind guter Anlass darüber nachzudenken und das System Auto grundsätzlich in Frage zu stellen", wird eine Aktivistin zitiert.

Kreuze entfernt


Die Polizei teilt auf Nachfrage mit, dass die Kreuze und das Transparent kurz nach Entdecken entfernt wurden. Ermittlungen seien eingeleitet worden.

Am Tor Sandkamp wurde ein Banner angebracht.
Am Tor Sandkamp wurde ein Banner angebracht. Foto: amsel44


Am Vormittag hieß es dann seitens der Gruppe Amsel44, dass man pünktlich zum Start der virtuellen Hauptversammlung das Dach von Tor Sandkamp, einer Einfahrt zum VW-Werksgelände, besetzt habe. "Allein hier in Wolfsburg arbeiten 60.000 Beschäftigte und müssen dank Performance Programm des Vorstands um ihren Job fürchten. Währenddessen hat im virtuellen Raum die Hauptversammlung der Aktionäre begonnen, wo an sehr wenige, sehr reiche Menschen Milliarden an Dividende ausgeschüttet werden soll. Das ist zum Schreien ungerecht! VW steht ab sofort für Vergesellschaftung wagen!", so die Botschaft der Aktivisten.

Polizeisprecherin Sina Matschewski bestätigt auf Nachfrage zwar, dass am Werkstor zwar ein Banner angebracht worden sei, von "besetzen" könne aber nicht die Rede sein. Man habe die Lage im Griff.

Weitere Aktionen


Im Laufe des Tages fanden weitere Aktionen von Umweltaktivisten statt. So habe eine Abseilaktion über der Autostadtbrücke mit einem Banner und der Aufschrift: “Achtung Umbauarbeiten: Transformation = Konversion + Vergesellschaftung. Autostadt zur VerkehrsWendestadt” stattgefunden.


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