Testzone für intelligente Auto-Vernetzung startet

Das Verbundprojekt soll etwa das Auffinden freier Ladesäulen und Parkplätze erleichtern.

Wolfsburg wird zur Testzone für intelligente Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastrukturen.
Wolfsburg wird zur Testzone für intelligente Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastrukturen. | Foto: Matthias Leitzke

Wolfsburg. Die Stadt soll zur Testzone für die intelligente Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastrukturen werden. Das teilten die Stadtwerke am heutigen Dienstag mit. Deren Tochtergesellschaft "Wobcom" arbeitet als Teil eines Forschungsverbundes aus Hochschulen, Autozulieferern und Systemprovidern, in den kommenden drei Jahren am Projekt "Gaia-X 4 Move-ID".


Das Ziel des Vorhabens ist der Aufbau dezentraler digitaler Fahrzeugidentitäten, die für den Massenbetrieb von Elektromobilen, das automatisierte Fahren sowie den Aufbau vernetzter Städte eine wichtige Voraussetzung seien, hieß es. So sollen etwa Informationen über freie Ladesäulen und Parkplätze übermittelt werden können. Dafür werde auch die bereits vorhandene digitale Infrastruktur in Wolfsburg genutzt und erweitert, um die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle zu ermöglichen, hieß es. Als eines von fünf Verbundvorhaben in der "Gaia-X 4 Future Mobility"- Gruppe wird das Projekt mit 14 Millionen Euro vom Wirtschaftsministerium (BMWK) gefördert.

Testzonen werden in Merzig und Wolfsburg errichtet


"Damit Nutzer beispielsweise alle verfügbaren Ladesäulen finden oder Ladevorgänge bezahlen können, bedarf es offener Standards", sagte Peter Busch, Projektleiter von Bosch. Dazu brauche es standardisierte Lösungen, um kommunale Daten aufzufinden, strukturiert abzurufen und sicher zu teilen. Dalibor Dreznjak, Leiter Unternehmensentwicklung und -kommunikation der Stadtwerke, ergänzte, dass durch Initiativen wie "Wolfsburg digital" oder das "Testfeld Digitale Mobilität" (TDM) in der Stadt bereits frühzeitig die Grundlage geschaffen worden sei, Digitalisierung gesteuert einzusetzen, um beispielsweise Lösungen für eine zukunftsweisende Verkehrsinfrastruktur zu erproben. "Die Basis bildet dabei unsere `Offene Digitale Plattform`, mit der es uns bereits heute möglich ist, Fahrzeuge, Infrastrukturelemente, verschiedene Daten-Plattformen und Dienste miteinander zu vernetzen", so Dreznjak.

Um die technischen Grundlagen für das gezielte Ansteuern von Parkmöglichkeiten zu schaffen, sollen im Rahmen des Verbundvorhabens Testzonen in Merzig/Saarbrücken (Deutschland-Frankreich-Luxemburg) und in Wolfsburg eingerichtet werden. Konkret sollen hierbei neue Lösungen und Standards entwickelt werden, die beispielsweise das Nutzen von sonst nicht verfügbaren Parkplätzen (Deep-Parking) oder eine sich nach dem aktuellen Aufkommen klimafreundliche Steuerung der Verkehrsströme ermöglichen. Dafür werde ein Konsortium aus insgesamt 19 Projektteilnehmern die Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien für eine schnelle und zuverlässige Kommunikation von Automobilen mit ihrer Umgebung erproben, hieß es. Auch für den Erfolg der Elektromobilität ist die Verfügbarkeit von Informationen ein wesentlicher Faktor. In Europa werden Schätzungen zufolge bis 2030 gut die Hälfte der neu zugelassenen Automobile elektrisch angetrieben. "Ihre Nutzer müssen sich darauf verlassen können, möglichst rasch und rechtzeitig Lademöglichkeiten zu finden. Die Vernetzung der Systeme ist dafür grundlegend", so Busch.


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