Traditionsjuwelier in Fallersleben schließt

von Christoph Böttcher


Andreas Schmerschneider in seinem Geschäft. Foto: Christoph Böttcher
Andreas Schmerschneider in seinem Geschäft. Foto: Christoph Böttcher | Foto: Christoph Böttcher

Fallersleben. Nach 58 Jahren muss Andreas Schmerschneider das elterliche Geschäft für Schmuck und Uhren aufgeben, der Markt habe sich zu stark verändert und es rentiere sich nicht mehr.


"Meine Eltern haben das Fachgeschäft nach ihrer Flucht aus der DDR damals mit viel Herzblut und Sachverstand aufgebaut", beschreibt Schmerschneider die Anfänge des Geschäfts. Im Jahr 2001 übernahm er die Verantwortung dort, da die Eltern aus Altersgründen aus dem Betrieb ausschieden. Allerdings hatte Schmerschneider von Beginn an mit äußeren Problemen zu kämpfen, sei es die Währungsumstellung oder die Börsenkrise, welche die Preise für Edelmetalle deutlich anhoben.

Nach einer Renovierung im Jahr 2011 wurde langsam deutlich, dass der Markt sich zu stark veränderte. Vor allem jüngere Kunden kauften zunehmend Modeschmuck, welcher sich maßgeblich an der Kleidung orientiere und oftmals nach einem halben Jahr ausgetauscht werde. Zusätzlich stiegder Druck durch größere Ketten und Online-Shops. Aber auch die Zulieferer machten es dem kleinen Geschäft schwer, da oftmals Mindestbestellmengen verlangt wurden, die Schmerschneider nicht tragen konnte. So schieden im Verlauf der Jahre mehrere große Marken aus dem Sortiment aus. Vor rund drei Jahren wurde die Situation schließlich so kritisch, dass intern die Schließung erwägt wurde, zu der es jetzt gekommen ist. Zum 18. März wird der Betrieb eingestellt, bis dahin läuft der Ausverkauf der verbliebenen Waren.