Wolfsburg. Unbekannte Täter versuchten eine 85 Jahre alte Senioren aus Wolfsburg am Dienstagmittag um ihr Erspartes zu bringen. Glückliche Zufälle konnten dies aber verhindern, berichtet die Polizei am heutigen Donnerstag.
Die ältere Dame war am Dienstagmittag von einem Mann angerufen worden, der sich als Torsten Schwarz vorstellte und angab Polizeibeamter in der Heßlinger Straße 27 in Wolfsburg zu sein. Zudem nannte er eine Dienstnummer. Der Unbekannte erklärte der Seniorin, dass sich in ihrer Nähe eine Einbrecherbande rumtreiben würde, zwei von vier Personen seien aber schon festgenommen worden. Bei den vermeintlich Festgenommenen habe man einen Zettel mit dem Namen und der Telefonnummer der 85-Jährigen gefunden. Nun bestehe der Verdacht, dass sie das nächste Opfer würde.
Seniorin will 58.000 Euro überweisen
Im weitern Verlauf wurde der älteren Dame mitgeteilt, dass ein Staatsanwalt angeordnet habe, dass sie ihr Geld auf ein bestimmtes Konto überweisen solle, da die Einbrecher sonst Geld von ihrem Konto abbuchen könnten.
Obwohl dies der Seniorin komisch vorkam, fühlte sie sich dermaßen unter Druck gesetzt, dass sie schließlich einer Überweisung von 58.000 Euro zustimmte. Daraufhin wurden ihr eine IBAN- und eine BIC-Nummer genannt. Am Nachmittag machte sich die ältere Dame auf den Weg zu ihrer Bank, zuvor hatten die Telefonbetrüger ihr mitgeteilt, dass sie zu ihrer eigenen Sicherheit beobachtet würde.
85-Jährige bekommt Zweifel
Gegen Abend erhielt die 85-Jährige einen erneuten Anruf, bei dem sie die Überweisung bestätigen sollte. Im weiteren Verlauf des Abends kamen der Seniorin immer mehr Zweifel und sie vertraute sich einer Nachbarin an, die daraufhin die Polizei verständigte.
Am anderen Morgen kontaktierten die Seniorin und die Polizei die zuständige Bankfiliale. Nahezu zeitgleich hatten sich auch schon Bankmitarbeiter über die Höhe auf dem Überweisungsträger gewundert. Alles in allem kam es nicht zu einer Überweisung, worüber die 85-Jährige mehr als glücklich war.
Viel Glück gehabt
In Wolfsburg war dies die erste Tat, bei der die Telefonbetrüger die Angerufenen zu einer Überweisung aufgefordert haben. Hätte die ältere Dame keinen Überweisungsträger genutzt, sondern das Geld online oder über eine App geschickt, wäre es vermutlich weg gewesen.
Die Polizei weist noch einmal daraufhin, bei Telefongesprächen, in denen es um die Aushändigung von Bargeld geht, besonders vorsichtig zu sein. Im Zweifelsfall sollte die Polizei oder ein Angehöriger angerufen werden.
