Wolfsburg. Wie gehe ich erfolgreich mit Niederlagen um? Wie schöpfe ich Kraft, um nachhaltig wieder ein glückliches und erfülltes Leben zu haben? Rund 120 Interessierte folgten der Einladung des Glücksforschers Prof. Dr. Mike Hoffmeister zur fünften öffentlichen Veranstaltungsreihe „Glück und erfülltes Leben“ im Audimax der Ostfalia Hochschule am Campus Wolfsburg. Dies teilt die Ostfalia mit.
„Dieses Veranstaltungsformat ist ein gutes Instrument, um die Zivilgesellschaft an den wissenschaftlichen Aktivitäten der Ostfalia teilhaben zu lassen“, sagt Prof. Dr. Albert Heinecke, Dekan der Fakultät Wirtschaft. „Das Konzept der Veranstaltungsreihe ‚Glück und erfülltes Leben‘ mit jeweils neuen Schwerpunkten hat sich bewährt. In diesem Semester steht das Thema ‚Erfolgreich scheitern‘ im Mittelpunkt“, erläutert der Ostfalia-Glücksforscher Prof. Dr. Mike Hoffmeister von der Fakultät Wirtschaft. „Wir möchten Menschen inspirieren, Niederlagen als Chance zu sehen und daraus zu lernen. Wir brauchen vor allem in Deutschland ein neues Bewusstsein für Niederlagen und den Umgang damit“, fügt Hoffmeister hinzu.
Nach zwei Fachvorträgen vom Unternehmer Frank Harmeling und Prof. Dr. Mike Hoffmeister habe eine Podiumsdiskussion mit Experten gefolgt. Die Psychologin Henrike Richter betonte, „dass wir uns erlauben sollen, psychische Schmerzen zu haben und daraus zu lernen. Wir sollten keine Energie darauf verschwenden, ‚Scheitern‘ zu verhindern, sondern den Fokus darauf richten, was in unserem Leben wirklich wichtig ist und das eigene Verhalten auf diese Werte ausrichten.“
Wie man mit Niederlagen erfolgreich umgeht, habe die Juristin Cristelle Borrmann berichtet. Aus persönlichen Gründen habe sie ihren Beruf über einen längeren Zeitraum nicht ausüben können und wurde als „ungelernt“ eingestuft. Sie rät dem Publikum: „Haben Sie den Mut für den ersten Schritt zur Veränderung. Werden Sie aktiv und suchen Sie sich Unterstützung bei einem Coach, der Ihren Prozess der Selbstfindung und des Selbstvertrauens professionell begleitet. Ich hatte eine große Portion Glück: Zur rechten Zeit am rechten Ort, die richtigen Menschen kennengelernt zu haben“, fügte sie hinzu. Borrmann arbeite jetzt selbst erfolgreich als Coach.
Die Mediatorin Annette Quidde machte deutlich, dass es sehr wichtig sei, sich in diesem Coaching-Prozess zu öffnen: „Der Kern ist, vertrauensvolle Beziehungen wieder aufbauen zu können. Wir müssen uns an den eigenen Bedürfnissen orientieren und nicht den Fokus auf die Erfüllung der Erwartungen anderer legen.“ Der Ostfalia-Student Tayyip Uz habe gelernt, „dass Scheitern ein natürlicher Bestandteil des Lebens ist. Die Veranstaltung hat mir eine ganz neue Perspektive im Umgang mit Scheitern gegeben – dies ist insbesondere für meine Generation sehr wichtig.“
Spenden zugunsten von Kindern und Jugendlichen
Es seien wieder Spenden für die Jugend- und Kinderarbeit in Wolfsburg gesammelt worden. Udo Eisenbarth, Leiter der Drogen- und Jugendberatung Wolfsburg habe sich über die Spenden gefreut: „Hiermit können wir besondere Projekte beispielsweise zu den Themen Mobbing, Alkohol, Stress mit den Eltern, Social Media, Gewalt, Drogen durchführen.“ Jürgen Ebbecke, Vorstandsvorsitzender des Kinder- und Jugendschutz Wolfsburg e.V. werde die Spende für das Projekt „Kleine Angehörige“ einsetzen. „Hier werden Kinder, die mit psychisch kranken oder suchtkranken Eltern aufwachsen, unterstützt und betreut“, sagte Ebbecke und rief das Publikum auf, sich ehrenamtlich zu engagieren und zum Beispiel Patenschaften zu übernehmen. Der Präsident vom Rotary Club Gifhorn-Wolfsburg, Simon Thamm, sei stolz, diese wertvollen sozialen Projekte zu unterstützen, indem jeder gespendete Euro verdoppelt werde.
Zum Abschluss lud Hoffmeister alle Teilnehmer zur sechsten Veranstaltung im kommenden Sommersemester 2020 in das Audimax ein. Schwerpunkt wird sein: „Zuversicht – Die Kraft des positiven Denkens“.