Wolfsburg. Der Volkswagen-Konzern denkt über einen preiswerten E-Volkswagen für um die 20.000 Euro nach. Für VW wäre das der "übernächste Schritt", sagte Vorstandsvorsitzender Oliver Blume der "Bild am Sonntag".
"Ich halte das für eine lohnende Überlegung und ein sinnvolles Ziel für die Marke VW", so Blume. Der Konzern wolle auch ganz junge Menschen für die Marke begeistern, so Blume weiter. "Ich selbst bin als junger Mann begeistert Käfer und Polo gefahren, habe so eine Leidenschaft für den Volkswagen-Konzern entwickelt. Und es gibt sehr viele Volkswagen-Kunden, die das im positiven Sinne auch so erlebt haben und dadurch eine enge Verbindung zur Marke haben."
Weiter Marktführer bei Verbrenner-Modellen
Auf dem chinesischen Markt will VW nach rückläufigen Zulassungszahlen wieder mehr Autos verkaufen. In den ersten vier Monaten dieses Jahres sei der Volkswagen Konzern beim Absatz schneller gewachsen als der chinesische Markt. "Wir sind weiter Marktführer bei Verbrenner-Modellen. Unsere Stärken wollen wir auf die E-Fahrzeuge übertragen. Und der Elektromarkt wächst rasant. Vergangenes Jahr waren in China ein Viertel aller verkaufen Autos Elektrofahrzeuge. Wir erwarten, dass dies in den nächsten zwei bis drei Jahren auf 50 Prozent ansteigen wird." Die Chinesen hätten in den letzten Jahrzehnten viel gelernt und lägen ein enormes Innovationstempo vor.
Blume: "Sie nutzen E-Autos für Kurzstrecken und in den großen Megacitys. In ländlichen Gebieten sind unsere Hybrid- oder Verbrennerantriebe weiterhin sehr erfolgreich." Die Marke Volkswagen habe eine große Strahlkraft. "Unser Ziel ist es, der stärkste internationale Automobilhersteller auf dem chinesischen Markt zu sein."
Tortenwurf bei Hauptversammlung
Scharf kritisiert hat Blume die Proteste bei der VW-Hauptversammlung am Mittwoch, bei der Wolfgang Porsche mit einer Torte beworfen wurde. "Mit einer Torte beworfen zu werden, hat niemand verdient. Auch eine große Persönlichkeit wie Wolfgang Porsche nicht." Eine Hauptversammlung biete Aktionären die Möglichkeit zum sachlichen Austausch.
"Bis auf Einzelne haben sich alle an die Spielregeln gehalten." Auch für die Aktionen der Klima-Kleber hat der VW-Vorstandsvorsitzende wenige Verständnis: "Ich schätze konstruktives Diskutieren. Jede Idee ist willkommen. Blockieren hilft meines Erachtens wenig."
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