Wolfsburg. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums veranstaltete die Verkehrswacht Wolfsburg kürzlich eine Vorführung zum Thema „Aktion junge Fahrer – alles im Griff?“ auf dem Gelände der BBS 2, die sich speziell an junge Fahranfänger richtete und mit rund 3500 Besuchern ein voller Erfolg war.
Obwohl die Zahl der Toten im Straßenverkehr in den letzten Jahren stark rückläufig ist, bleibt die Gruppe der 17 bis 25-Jährigen immer noch überproportional vertreten. „Diese Gruppe hat auch wegen ihrer mangelnden Fahrerfahrung sehr viele Unfälle, hinzu kommen aber noch risikobereites Imponiergehabe gegenüber anderen und Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss“, sagt Klaus Seiffert von der Verkehrswacht Wolfsburg.
Um das Risiko zu senken und die jungen Fahrer über die Gefahren aufzuklären standen bei der Veranstaltungen Vorträge rund um das Thema "Gefahren im Straßenverkehr" im Fokus. Rainer Stapel und Silke Hitschfeld von der Polizei Wolfsburg klärte über die Auswirkungen und Folgen des Drogenkonsums und Ablenkung während der Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr auf. Heidrun Flader und Michael Müller von der Suchtkrankenhilfe Wolfsburg schilderte eindrucksvoll den Weg in die Alkoholabhängigkeit und warnte davor, Alkoholkonsum zu verniedlichen oder gar herunter zu spielen.
Am Reaktionstestgerät konnten die Teilnehmer ausprobieren, wie sich das Auto bei bestimmten Straßenverhältnissen verhält. Foto:
Tuning als Gefahr
Bauartveränderungen an Fahrzeugen wie Breitreifen oder Tieferlegung standen im Mittelpunkt der Referate von Marcus Hopp vom TÜV Nord. Hier wurden nicht Tipps gegeben, sondern es wurde sehr deutlich auf die möglichen Folgen von unerlaubten Manipulationen am Fahrzeug hingewiesen. Ulrich Thomson vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) bearbeitete mit den Fahranfängern in jeweils zwei Doppelstunden das Programm „Alles im Griff“, das besonders für junge Fahranfänger konzipiert wurde. Das „Miteinander im Straßenverkehr“ wurde hier besonders betont.
Die Auswirkungen von Geschwindigkeit konnten die Fahranfänger auf dem Gurtschlitten testen. Eine Person sitzt dabei angeschnallt in einem handelsüblichen Autositz und fährt mit 30 km/h bis zum Aufprall. „Beim Aufprall ist die Geschwindigkeit nur noch knapp unter 15 km/h. Die Testperson kriegt aber die enorme Kraft, die hinter dieser Geschwindigkeit steckt, zu spüren“, sagt Dieter Rohlfing und Angelika Humke von der Verkehrswacht Minden-Lübbecke. Klaus Seiffert ließ die Jugendlichen an einem Reaktionstestgerät ausprobieren, wie sich das Auto bei bestimmten Straßenverhältnissen wie Nässe oder Glatteis mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten verhält.
Am 3-D-Fahrsimulator konnten die Jugendlichen erleben, welche negativen Auswirkungen eine Fahrt unter Alkoholeinfluss hat. Foto:
Andreas Balkenhol von der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe ging auf einen ganz anderen Teilaspekt der Verkehrssicherheit ein und am 3-D-Fahrsimulator konnten die Jugendlichen erleben, welche negativen Auswirkungen eine Fahrt unter Alkoholeinfluss hat. Dieter Rohlfing und Burghardt Lübker von der Verkehrswacht Minden-Lübbecke demonstrierten, wie sich bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten Brems- und Anhalteweg verlängern. Darüber hinaus wurde eine Aufprallsimulation mit einem Radfahrerdummy mit einer Geschwindigkeit von 30 und 50 km/h dargestellt.
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