VW-Mitarbeiter streiken für mehr Geld

Gefordert wird vier Prozent mehr Geld, eine tarifliche Freistellungszeit für alle Mitglieder der IG Metall und die Sicherung der 1.400 Ausbildungsplätze für die kommenden 10 Jahre.

VW Volkswagen Wolfsburg Foto: Sandra Zecchino
VW Volkswagen Wolfsburg Foto: Sandra Zecchino | Foto: Sandra Zecchino

Salzgitter. Gestern sind die Volkswagen-Mitarbeiter der Nachtschicht, aber auch die Früh- und Normalschicht und die Spätschicht bei Volkswagen aufgefordert worden eine Stunde eher in den Feierabend zu gehen und damit in allen drei Schichten die Arbeit früher ruhen zu lassen. Das habe gut geklappt, zeigte sich die IG Metall am Mittwochmorgen zufrieden.


Mit dem Warnstreik hätten die Beschäftigten gezeigt, dass sie es sich nicht gefallen lassen, wie Volkswagen sich in dieser Tarifrunde verhalte. „Die Forderung von vier Prozent mehr Geld, eine tarifliche Freistellungszeit für alle Mitglieder der IG Metall und die Sicherung der 1.400 Ausbildungsplätze für die kommenden 10 Jahre festzuschreiben, bedeutet für die Beschäftigten Sicherheit und Zukunft. Das ist in der heutigen Zeit ein hohes Gut!“ so Brigitte Runge, zweite Bevollmächtigte der IG Metall Salzgitter-Peine und Betriebsbetreuerin bei Volkswagen in Salzgitter.

Volkswagen habe es gar nicht nötig, nach der dritten Verhandlungsrunde kein Angebot vorzulegen und die Forderungen der Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter zu ignorieren, so die IG Metall weiter. Deshalb sei in allen Schichten die Arbeit niedergelegt worden, um deutlich zu machen, dass dies nicht der Stil sei, der von Volkswagen erwartet werde. Aber es sei auch eine klare Aussage zur Tarifrunde, denn gemeinsam mit der Metall- und Elektroindustrie und dem Stahlbereich sei es für die Metaller immer schon wichtig, in dieser Stadt zusammenzustehen.

Dirk Windmüller, Betriebsratsvorsitzender von Volkswagen Salzgitter meint dazu: „Nach drei Verhandlungsrunden hat Volkswagen nicht ein einziges Angebot auf den Tisch gelegt. Das provoziert. Die Belegschaft am Standort Salzgitter hat heute die richtige Antwort darauf gegeben und macht deutlich, dass wir als IG Metall auch unter Pandemiebedingungen handlungsfähig sind. Es gibt Zeiten, in denen man redet und es gibt Zeiten, in denen man handelt. Heute haben wir gehandelt.“

Das sei bisher ein guter Anfang und wenn Volkswagen nicht bald ein diskutables Angebot auf den Tisch lege, obwohl die wirtschaftlichen Zahlen durchaus positiv seien, werde es weitere Aktionen dieser Art geben, kündigt die IG Metall an. „Angesichts der Milliardengewinne und des unerschütterlichen Einsatzes der Kolleginnen und Kollegen, sollte Volkswagen sich schämen, wie sie mit uns umgehen! Wer versucht im Windschatten der Arbeitgeber der Fläche zu segeln, muss mit der passenden Antwort der Kolleginnen und Kollegen rechnen. Wir wissen uns zu wehren!“, sagt Auke Tiekstra, Vertrauenskörperleiter von Volkswagen Salzgitter.


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