Weiterbetrieb des E-Mobility Cube


Der E-Mobility Cube am Wolfsburger Hauptbahnhof. Foto: Stadt Wolfsburg | Foto: Stadt Wolfsburg



Wolfsburg. In dem Pilotprojekt E-Mobility Cube kann jeder seit einem Jahr Elektrofahrräder und -autos leihen und testen. Gefördert durch das Schaufenster Elektromobilität der Bundesregierung hat die Stadt Wolfsburg darüber hinaus mit einer App, über die die Fahrzeuge gebucht werden, sowie mit Ladesäulen und -stationen im Stadtgebiet und am Volkswagenwerk die für das Sharing notwendige Infrastruktur geschaffen.

Nachdem das innovative Sharing-System hinreichend getestet wurde und die Stadt bereits seit Mitte 2015 Gespräche hinsichtlich einer eigenständigen Fortführung des Mobilitätsangebotes durch einen Dritten vorangetrieben hatte, schlägt die Verwaltung am 14. Juni im Strategieausschuss vor, die vollständige Verantwortung an den Betreiber zu übergeben. Dieser hatte der Stadt im April dieses Jahres ein Angebot vorgelegt, nachdem er das Elektrofahrzeug-Sharing mit einem neuen Betriebs- und Finanzierungsmodell eigenwirtschaftlich weiterbetreiben möchte. (regionalHeute.de berichtete) „Wir beabsichtigen, die eCars und eBikes des eMobility Cubes nach der geförderten Anlaufphase nun in eigener Verantwortung weiter zu betreiben. Wir freuen uns, dass diese innovative Form der Anschlussmobilität mehr und mehr Anklang und Nutzer in der Wolfsburger Bevölkerung findet. Wir führen aktuell die notwendigen Gespräche mit unseren Betriebspartnern und suchen strategische Partner auf der öffentlichen und privaten Seite, um das System in Wolfsburg und weiter in der Metropolregion auszubreiten“, erklärt Professor Andreas Knie, Geschäftsführer des betreibenden Unternehmens Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) GmbH.

„Wir freuen uns über das Engagement des Betreibers, das Mobilitätsangebot eigenständig zu betreiben. Das spricht für den fortschrittlichen Ansatz des Projekts, für die Nachfrage nach Elektromobilität und Sharing“, unterstreicht Stadtbaurätin Monika Thomas. Derzeit sind rund 1.400 Nutzer für die Fahrzeugausleihe angemeldet, wovon 55 Prozent Wolfsburger sind. Die steigenden Nutzer- und Ausleihzahlen der 50 Pedelecs und der fünf Elektroautos sowie der hohe Innovationsgrad des Projekts begründen das Interesse des Betreibers, dieses durch die Stadt angeschobene Konzept weiterführen zu wollen.

Das im Rahmen des Projekts errichtete Gebäude am Hauptbahnhof Wolfsburg wird aus dem Projektverbund herausgelöst und durch die Stadt zu einem Mobilitätshaus weiterentwickelt, das neben der Elektromobilität auch nicht elektrische Angebote vorhalten soll. Aber auch Themen aus Stadtentwicklung, Mobilität und Energie sollen an dem zentralen Ort am Wolfsburger Hauptbahnhof miteinander verknüpft werden.

Ursprünglich hatte sich die Stadt Wolfsburg mit ihrer Projektidee als eines von über 30 Projekten an der Bewerbung für das Förderprogramm Schaufenster Elektromobilität eingebracht. Die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg hat sich im Rahmen dieses bundesweiten Verfahrens gegen diverse Mitbewerber durchgesetzt und wurde 2012 als eine von vier Regionen in Deutschland für die Förderung von Projekten zur Anwendung und Sichtbarmachung der Elektromobilität ausgewählt.

Der Startschuss in Wolfsburg fiel mit dem Förderbescheid des Landes Niedersachsen im Februar 2014. Zuletzt hatte die Stadt den Betrieb nach Ablauf des Projekts Ende 2015 aus Restmitteln im ersten Halbjahr 2016 fortgesetzt, um eine nachhaltige Lösung für den Weiterbetrieb zu finden.

Dass diese Zielsetzung der Stadt nun durch den Vorschlag des Betreibers für eine eigenwirtschaftliche Betriebsfortführung erreicht wurde, spricht für den in Wolfsburg gewählten Ansatz, für das Potential von Stadt und Region hinsichtlich neuer Mobilitätsangebote und für die erprobte Alltagstauglichkeit der Elektromobilität.

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