Wolfsburg. Nach umfassenden Tests in der Asylbewerberunterkunft im Wolfsburger Stadtteil Detmerode ergab sich bei elf dort lebenden Personen ein positives Testergebnis. Gemeinsam mit den dazugehörenden, nicht positiv getesteten Kontaktpersonen (ganz überwiegend Familienangehörige) sind sie nun bis Anfang Juli in Quarantäne in der dortigen Unterkunft. Dazu wurden die beiden Gebäude, in denen die quarantänepflichtigen Personen derzeit schon leben, in Gänze in Quarantäne genommen. Die anderen Gebäude auf dem Gelände sind hingegen nicht in Quarantäne, da dort keine positiv getesteten Menschen oder Kontaktpersonen zu den nun positiv getesteten Personen leben. Einzelne Infizierte aus dieser und anderen Unterkünften werden in den Heinrichswinkel in Vorsfelde verlegt, um dort in einer geschlossenen Einrichtung die 14-tätige Dauer der Quarantäne zu verbringen. Dies berichtet die Stadt Wolfsburg.
"Leben auf engem Raum begünstigt Ansteckung"
Die Asylbewerberunterkunft im Heinrichswinkel wurde als zentrale Quarantäne-Station eingerichtet, nachdem es bereits in den letzten Wochen Infektionen in anderen Flüchtlingsheimen in Wolfsburg gab.
"In Asylbewerberunterkünften leben viele Menschen auf eher engem Raum zusammen, sodass die Einhaltung von Abstandsregelungen und Kontakteinschränkungen schwieriger umzusetzen ist als in normalen und damit deutlich großzügigeren Wohnverhältnissen. Das allein berechtigt jedoch nicht, alle Menschen in Asylbewerberunterkünften in Quarantäne zu setzen", erläutert Sozialdezernentin Monika Müller. "Wo es Infektionen und Verdachtsfälle gibt, testen wir umfassend, natürlich auch die Kontaktpersonen. Und wir verfügen Quarantäne nach den geltenden Regelungen für alle Betroffenen und die entsprechenden Kontaktpersonen, unabhängig vom Aufenthaltsstatus, sondern nach den Kriterien des Robert-Koch-Instituts. Wichtig ist weiterhin, den Abstand, die Kontaktreduzierung und die Maskenpflicht einzuhalten, denn der neue Alltag mit Corona beinhaltet, dass das Virus nicht einfach verschwindet, sondern wir uns weiterhin auf es einstellen müssen und entsprechende Sorgfalt von uns allen abverlangt wird."
364 Infizierte
Die Gesamtzahl der Infizierten liegt nun bei 364. Davon sind 260 Personen dem Gesundheitsamt als genesen gemeldet, zwei mehr als am Vortag. Als vom Coronavirus genesen gilt, wer die zweiwöchige Isolation durchlaufen hat, keine Symptome mehr aufweist oder bei dem ein erneuter Test negativ ausgefallen ist. Dass jemand als genesen gilt, ist nicht meldepflichtig. Die tatsächlichen Zahlen können also höher sein. Die Gesamtzahl der Todesfälle liegt seit dem 2. Mai unverändert bei 51.
Aus Gründen des Datenschutzes werden keine weiteren Angaben gemacht. Die von der Stadt Wolfsburg kommunizierten Fälle sind die vom Gesundheitsamt bestätigten Zahlen, die einmal täglich aktuell veröffentlicht werden. Das Gesundheitsamt überprüft alle Todes- und Infektionsfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Daher kann es bei dieser offiziellen Meldung zu einer zeitlichen Verzögerung gegenüber anderen Quellen kommen.
Aktuelle Informationen sowie Antworten zu wichtigen Fragen in Sachen Corona finden sich auch im Internet.
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