Wolfsburg. Auf Basis der Bundes- und Landesvorgaben zum Ausbau der Windenergie in Niedersachen hat der Regionalverband Großraum Braunschweig (RVB) als verantwortlicher Planungsträger Ende vergangenen Jahres den ersten Entwurf für neue Windenergieflächen in der Region vorgelegt. Stadtverwaltung und Kommunalpolitik betrachteten nun den ersten Entwurf des Regionalverbandes. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Stadt hervor.
In Wolfsburg wurden neben den Bestandsflächen bei Ehmen und Brackstedt drei weitere sogenannte Potentialflächen ermittelt – westlich von Sülfeld, südlich von Hehlingen (Erweiterung Gebiet Volkmarsdorf) und nördlich von Brackstedt (Erweiterung Bestandsgebiet). Anfang 2025 soll der Beteiligungsprozess laut Informationen des Regionalverbandes starten und die Stadt Wolfsburg als Träger öffentlicher Belange aufgefordert werden, eine Stellungnahme einzureichen.
„Wir unterstützen den Ausbau erneuerbarer Energien und wollen auch zukünftig mehr Flächen für Windenergie bereitstellen“, fasst Oberbürgermeister Dennis Weilmann zusammen. „Den Planungen muss eine genaue Interessensabwägung vorausgehen. Als Stadtverwaltung sind wir unseren Bürgerinnen und Bürgern verpflichtet, weswegen es zwingend notwendig ist, in den Planungen die Gegebenheiten vor Ort einfließen zu lassen.“
Ausbau teilweise kritisch
„Der regionale Teilplan ist das zentrale Instrument für die koordinierte Steuerung beim Windkraftausbau in der Region und bietet uns Planungssicherheit. Daher begleiten wir den Prozess eng und konstruktiv und begrüßen die zügige Vorlage der ersten Planung durch den Regionalverband ausdrücklich. Die Ausweisung der Fläche westlich von Sülfeld sehen wir allerdings kritisch, da dieser Raum zu den letzten großen Flächen für eine künftige Wohnbauentwicklung zählt“, betont Erster Stadtrat und Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide und weist gleichzeitig auf das vom Rat der Stadt 2019 beschlossene Strukturkonzept Siedlungsflächen Wolfsburg hin.
Daneben gibt es noch weitere Fragen, beispielsweise beim Arten- und Naturschutz sowie der Größe der Flächen. Nach verwaltungsinterner Abstimmung unter Beteiligung der politischen Vertretenden geht der Entwurf der gesamtstädtischen Stellungnahme nun in die politischen Gremien, beginnend mit dem Strategieausschuss am 28. Januar und bis zur Entscheidung im Rat der Stadt Ende Februar. Bisher steht die Aufforderung zur Stellungnahme seitens des Regionalverbands noch aus. Die Stadtverwaltung rechnet aber in den nächsten Wochen damit.
Mehr Windenergie gefordert
Die Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, den Ausbau der erneuerbaren Energien stark voranzutreiben. Mit dem Wind-an-Land-Gesetz soll vor allem die Windenergie deutlich ausgebaut werden. Alle Bundesländer werden dazu verpflichtet, einen festen Flächenanteil für Windparks zur Verfügung zu stellen. Für Niedersachsen sind das 2,2 Prozent bis Ende 2032. Für das Gebiet des RVB wurde durch das Land Niedersachsen ein Umfang von 3,18 Prozent festgelegt.
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