"Wir müssen dem Profitdenken im Gesundheitswesen ein Ende setzen"

Wirtschaftshilfen allein würden nicht ausreichen, um die Situation vieler Arbeitnehmer, gerade im Gesundheitswesen, zu verbessern, so die CDA.

André-Georg Schlichting.
André-Georg Schlichting. | Foto: CDU

Wolfsburg. In ihrer letzten Vorstandssitzung befasste sich die Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft Wolfsburg (CDA) mit dem Antrag an den Rat der Stadt Wolfsburg die „lokale Wirtschaft und Organisationen in Coronakrise zu unterstützen.“ Dies berichtet der parteiinterne Flügel in einer Pressemitteilung.


In diesem Antrag seien diverse Maßnahmen gefordert worden, um Vereinen, gemeinnützigen Einrichtungen, freien Trägern und Unternehmen, die unter den Auswirkungen der Coronakrise unter enormem Druck leiden und in finanzielle Schwierigkeiten geraten seien, Unterstützungen zukommen zu lassen.

Dieses Paket, welches schnelle und pragmatische Hilfe zur Unterstützung der im Antrag genannten Organisationen und Unternehmen bringen soll, werde grundsätzlich von der CDA Wolfsburg befürwortet. Besonders positiv nehme sie dabei zur Kenntnis, dass das Wirstchaftsdezernat unter der Leitung von Dennis Weilmann schnell gehandelt habe und die Förderrichtlinie „Soforthilfe Wirtschaft“ erlassen habe. Zusammen mit der Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH, welche bei der Umsetzung der kommunalen Soforthilfe für die Wolfsburger Wirtschaft unterstützt, dürfe Wolfsburg sich in dieser Krisenzeit auf kompetent handelnde Akteure für die heimische Wirtschaft verlassen.

"Maßnahmen müssten Beschäftigung sichern"


Aus Sicht der CDA Wolfsburg müssten diese Maßnahmen jedoch auch Auswirkungen auf die Beschäftigungssituation haben. Beschäftigungssicherung, um nach der Krise das nötige und fachlich qualifizierte Personal zu haben, sei auch ein wichtiger Bestandteil der derzeitig durchzuführenden Maßnahmen.

Wichtig für die CDA seien jedoch auch die Menschen, die in Pflege und Heilberufen oder auch im Einzelhandel tätig sind und derzeitig unter enormen Druck stünden. Die Menschen in diesen Berufen bräuchten auf jeden Fall mehr als warme Worte. „Schade, dass es die Corona-Pandemie braucht, um die Bedeutung von gut ausgebildeten Mitarbeitern wahrzunehmen", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Wolfsburger CDA André-Georg Schlichting hierzu. „Eine der Verantwortung und Bedeutung entsprechende Bezahlung und gute Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen für alle in der direkten Versorgung Tätigen sind lange überfällig", ergänzte der Vorsitzende der CDA Wolfsburg Stefan Klinke.

"Dem Profitdenken Grenzen setzen"


Genauso überfällig sei das Überdenken der Grundwerte unserer Gesellschaft in Bezug auf das Gesundheitswesen. Hier müssten dem Profitdenken Grenzen gesetzt werden und die Erzielung des maximalen Gewinns dürfe nicht das Maß aller Dinge sein. Auch genau deshalb bräuchte die Gesellschaft die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen. Spätestens nach Corona wären die Mitarbeiter in Pflege und Heilberufen oder auch im Einzelhandel wieder in Vergessenheit geraten.Auch die Absage oder Verschiebung von diversen Veranstaltungen bringe zum Beispiel die Schausteller in finanzielle Nöte. Neben der Reduzierung von laufenden Kosten, wie zum Beispiel die zeitweise Stilllegung des Fuhrparks, hätten die Schausteller wenige Möglichkeiten, um Einnahmen zu erzielen. So stünden viele lokale Unternehmen und Organisationen vor Einnahmeausfällen von bis zu 100 Prozent und deshalb vor erheblichen existenziellen Sorgen.