Wolfsburg. Klaus Zweckberger ist neuer Ärztlicher Leiter der Klinik für Neurotraumatologie und Wirbelsäulenchirurgie (NTW) am Klinikum Wolfsburg. Hier soll er ambulante und stationäre Patienten, die unter einer Erkrankung an der Wirbelsäule sowie deren Folgen oder einem Trauma des Gehirns oder der Wirbelsäule leiden, behandeln, teilte das Klinikum am heutigen Freitag mit.
Der 43-Jährige löst Andreas Rieger ab, den das Klinikum altersbedingt in den Ruhestand verabschiedete. Grundlage für Zweckbergers neue Tätigkeit in Wolfsburg ist eine Kooperation mit dem Klinikum Braunschweig. Dort führt er bereits seit Herbst vergangenen Jahres als Chefarzt die Neurochirurgische Klinik. Fortan pendelt er regelmäßig nach Wolfsburg, um Sprechstunden anzubieten, Patienten zu beraten und zu therapieren. "Wir sind einen neuen Schritt gegangen", sagte Klinikumsdezernentin Monika Müller über die Neubesetzung der Ärztlichen Leitung in der NTW. "Mit der gemeinsamen Leitung und dem Engagement beider Standorte optimieren wir die Patientenversorgung im Bereich der Neurochirurgie, Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie in der gesamten Region Braunschweig/Wolfsburg, so dass eine ganzheitliche Versorgung aus einer Hand erfolgen kann", sagte der Ärztliche Direktor des Klinikums Braunschweig Thomas Bartkiewicz.
Manche Operationen nur in Braunschweig möglich
Neben der Versorgung am Klinikum Wolfsburg nimmt Zweckberger spezielle Eingriffe, insbesondere im Bereich der Hirntumorchirurgie, der Schädelbasischirurgie und der Behandlung von Gefäßmissbildungen im Gehirn und der Wirbelsäule, am Klinikum Braunschweig vor, da diese in Wolfsburg nicht angeboten werden dürfen. Die Weiterbehandlung der Patienten nach der Operation soll dann wieder am Cancer Center Wolfsburg beziehungsweise in der Neurologie des Klinikums Wolfsburg erfolgen. In den kommenden Jahren plant der Neurochirurg gemeinsam mit seinen Teams an beiden Standorten das Leistungsangebot seiner Kliniken zu stärken: "Ich möchte neue und moderne Operationsmethoden bei komplexen Eingriffen aufgreifen und auch an unseren Standorten implementieren, sodass wir das bestmögliche operative Ergebnis erzielen", sagte Zweckberger. Weiter setzt er auf eine enge Kooperation mit den niedergelassenen Allgemeinmedizinern und Fachärzten der Region.
Der neue Ärztliche Leiter der NTW am Klinikum Wolfsburg studierte Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians Universität München (LMU) und promovierte am Institut für Chirurgische Forschung (ICF) im Bereich des experimentellen Schädel-Hirntraumas. Seine Facharztweiterbildung absolvierte er in der Neurochirurgischen Klinik des Universität Heidelberg. 2012/2013 absolvierte er ein DFG-Forschungsstipendium an der Universität Toronto und war nach seiner Rückkehr nach Heidelberg zunächst als Oberarzt und ab 2015 Leitender Oberarzt und stellvertretender Ärztlicher Direktor der Neurochirurgischen Klinik tätig. 2014 habilitierte Zweckberger ebenfalls im Bereich des Schädel-Hirntraumas und leitete seither die experimentelle Trauma-Arbeitsgruppe für Schädel-Hirntrauma und Wirbelsäulentrauma. 2018 wurde ihm der Titel außerplanmäßiger Professor für Neurochirurgie der Universität Heidelberg verliehen. Seine klinischen Schwerpunkte liegen neben der komplexen Wirbelsäulenchirurgie und der Neurotraumatologie im Bereich der komplexen Hirntumor- und Schädelbasischirurgie sowie der vaskulären Neurochirurgie.
Die Klinik für Neurotraumatologie und Wirbelsäulenchirurgie bietet neben der Behandlung von Patienten mit schweren Traumata des Gehirns und der Wirbelsäule, ein umfassendes Behandlungskonzept für Patienten mit Wirbelsäulenleiden an. Diese reicht von konservativen Therapieansätzen, Schmerzbehandlungen, minimalinvasiven Operationen bis hin zu ausgedehnten und komplexen Eingriffen.