Wolfsburg investiert in medizinische Versorgung: Mehr Förderung für Ärzte

Die Sicherstellung von ausreichend Hausarztpraxen ist wichtiges Zukunftsthema für die Stadt.

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Symbolbild. | Foto: pixabay

Wolfsburg. In einem breiten Bündnis aus Verwaltung, der Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH (WMG), Investoren und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) soll die medizinische Versorgung Wolfsburgs und seiner Bürger sichergestellt werden, teilt die Stadt Wolfsburg in einer Pressemeldung mit.



„Eine gute medizinische Versorgung ist Grundlage für Lebensqualität, Sicherheit und Vertrauen in den Wohnort. Unser Ziel ist klar: Wir wollen in Wolfsburg hervorragende Bedingungen für Ärzte schaffen und somit für alle Generationen einen wichtigen Grundpfeiler für ein lebenswertes Zuhause erhalten. Dafür werden wir unsere Anstrengungen noch stärker bündeln und mit den zentralen Partnern diese Zukunft gestalten“, erklärt Oberbürgermeister Dennis Weilmann.

Gesundheitsdezernent Andreas Bauer ergänzt: „Wir müssen als Kommune zukunftsorientierte, innovative sowie bedarfsgerechte Lösungen anbieten. Dabei spielt Vertrauen, Verlässlichkeit und eine langfristige Perspektive eine wesentliche Rolle. Deswegen intensivieren wir unser Engagement nicht nur im finanziellen Bereich, sondern vor allem auch bei konkreten Berücksichtigung von Wünschen und Bedarfen.“

Für die aktuelle Situation gebe es zwei Ausgangspunkte: Zum einen stehen viele Wolfsburger Hausarztpraxen aus Altersgründen vor der Schließung und zum anderen habe sich das Berufsbild bei jungen Ärzten verändert. Heute sei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtiger – und damit ein Angestelltenverhältnis interessanter – als eine eigene Praxis zu haben. Gleichzeitig steige aber der Behandlungsbedarf durch eine immer älter werdende Bevölkerung. So liege die Ärzteversorgung in Wolfsburg aktuell bei 90,5 Prozent. In einem Worstcase-Szenario sei es aber möglich, dass die Versorgung auf 75 Prozent zurückgeht.

Förderung seit 2013


Bereits seit 2013 fördere die Stadt Wolfsburg die Niederlassung von Ärzten im Stadtgebiet aktiv. Sowohl bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten als auch finanziell mit bis zu 50.000 Euro. In diesem Jahr sei die Förderung noch einmal deutlich ausgeweitet worden. Auch bestehende Praxen können Fördermittel in Höhe von bis zu 150.000 Euro bekommen, wenn sie in innovative Ansätze investieren. Darüber hinaus bekämen Studierende Unterstützung, beispielweise wenn Humanmediziner ihr Pflichtpraktikum in Wolfsburg absolvieren. Außerdem würden für Studierende am Medizincampus Stipendien und Mentoringprogramme angeboten.

Fachtagung mit wichtiger Erkenntnis


Einen besonderen Fokus legte darauf kürzlich zudem die Fachtagung „Ambulante Vertragsärztliche Versorgung in Wolfsburg – eine Bestandsaufnahme“. Die Zusammenkunft beteiligter Institutionen und Verbände in Kombination mit Impulsen aus Verwaltung und Medizin hätte zentrale Punkte als wichtige Erkenntnis unterstrichen: Notwendigkeit eines Weiterbildungsverbundes, Netzwerk zwischen den Medizinern und eine langfristige Strategie für die Niederlassungen in Wolfsburg. Eine zentrale Rolle spiele dabei die Frage nach einer Arztpraxis der Zukunft und Bündelung, Delegation und Digitalisierung.

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