Wolfsburg trauert um Ferdinand Piëch


Die Trauer um den Autobauer ist groß in Wolfsburg. Foto: regionalHeute.de
Die Trauer um den Autobauer ist groß in Wolfsburg. Foto: regionalHeute.de | Foto: Magdalena Sydow

Wolfsburg. Wolfsburg trauert um seinen Ehrenbürger Ferdinand Piëch, der am vergangenen Sonntag im Alter von 82 Jahren verstorben ist. Dies teilt die Stadt Wolfsburg mit.


Von 1993 bis 2002 war Piëch Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG sowie anschließend deren Aufsichtsratsvorsitzender, wodurch er Volkswagen und Wolfsburg in einzigartiger Weise mitprägte. Zu Ehren seiner hohen Verdienste wurde Ferdinand Piëch 2002 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Wolfsburg verliehen. "Seine Vision eines wettbewerbs- und zukunftsfähigen Wolfsburgs erschuf einen so tiefgreifenden Wandel, dass sogar von einer erneuten Stadtgründung gesprochen werden kann", hieß es bei der Verleihung der Ehrenbürgerschaft.

Geniale Führung


An der Spitze Volkswagens zeigte sich Ferdinand Piëch auch für Wolfsburgs Entwicklung, Sicherheit und Zukunft in maßgeblicher Weise verantwortlich. Mit seiner genialen Führung führte Piëch nicht nur den Volkswagen Konzern zur weltweiten Spitze im Automobilgeschäft, sein Name ist auch von der Stadtentwicklung Wolfsburgs nicht zu trennen.
"Wolfsburg hat Ferdinand Piëch unheimlich viel zu verdanken. Er hat in der großen Absatzkrise 1993/1994 zusammen mit Peter Hartz tausende Wolfsburgerinnen und Wolfsburger durch die Einführung der Vier-Tage-Woche vor der Arbeitslosigkeit bewahrt. Er vereinte wirtschaftliches Geschick mit einem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein für unsere Region. Unter seinem Einfluss hat sich Wolfsburg nicht nur als starker Wirtschaftsstandort etabliert, sondern auch zu einer äußerst lebenswerten Stadt weiterentwickelt. So verdanken wir ihm auch die Autostadt, die seit dem Jahr 2000 Millionen Gäste in unsere Stadt bringt und mit ihren vielseitigen hochkarätigen Veranstaltungen aus dem Wolfsburger Freizeitangebot nicht mehr wegzudenken ist. Die Stadt Wolfsburg verliert mit Ferdinand Piëch eine herausragende Persönlichkeit der Stadtgeschichte. Mein aufrichtiges Mitgefühl und meine Anteilnahme gilt seiner Familie", würdigt Oberbürgermeister Klaus Mohrs Ferdinand Piëch.

Er führte VW aus einer tiefen Krise


Mit seinem Amtsantritt 1993 führte er Volkswagen und Wolfsburg aus einer tiefen Krise. Zum 60-jährigen Stadtgeburtstag 1998 überreicht Ferdinand Piëch das Konzept AutoVision zur Halbierung der Arbeitslosigkeit und Strukturstärkung von Stadt und Region. Es folgten 1999 die Gründung der Wolfsburg AG sowie im Juni 2000 die Eröffnung der Autostadt. Weiterhin eröffneten 2001 der InnovationsCampus und Forum AutoVision, außerdem begann der Bau des phaenos. 2002 folgte die AutoUni als krönendes Glied des Gesamtkonzeptes. Ein Konzept, welches Volkswagen zum "Global Player" machte und Wolfsburg zu der hochattraktiven Stadt, die sie heute ist. Mit Hilfe dieser gemeinsamen Initiativen und Maßnahmen senkte sich die Arbeitslosigkeit in Wolfsburg binnen fünf Jahren von 19 auf 8 Prozent und siedelten sich rund 180 neue Unternehmen an, was 15.000 neue Arbeitsplätze schuf.
Für die "Ära-Piëch" und sein Lebenswerk in Wolfsburg wurde Ferdinand Piëch am 15. November 2002 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Wolfsburg verliehen. Nach Heinrich Nordhoff und Carl-Horst Hahn wurde Piëch als dritter Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG die höchste Auszeichnung zu Teil, die eine deutsche Stadt vergeben kann.


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