Wolfsburger Integrationserklärung unterzeichnet


UnterzeichnerInnen der Wolfsburger Integrationserklärung. Foto: Stadt Wolfsburg
UnterzeichnerInnen der Wolfsburger Integrationserklärung. Foto: Stadt Wolfsburg | Foto: Stadt Wolfsburg



Wolfsburg. Am Montagnachmittag trafen sich Vertreter der Stadt, der Volkswagen AG, der Wolfsburg AG/Allianz für die Region, der Kirchen, aus Wirtschaft und Handwerk, der IG Metall, der Arbeitsagentur /Jobcenter, der Ostfalia und der Flüchtlingshilfe im Wolfsburger Rathaus und setzten mit der gemeinsamen Unterzeichnung der „Wolfsburger Integrationserklärung“ ein Zeichen für die Integration von Flüchtlingen in Wolfsburg. Die Unterzeichnenden erklärten ihren Wunsch und ihren Willen zur aktiven Mitarbeit an der organisierten Wolfsburger Verantwortungsgemeinschaft und der erfolgreichen Integration der neuzugewanderten Bürgerinnen und Bürgern.

Oberbürgermeister Klaus Mohrs: „Es wird eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre, den Zuwanderern unsere Sprache, unsere Kultur und unsere Werte zu vermitteln und so die Teilhabe an unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Das wird nicht einfach. Gemeinsam können wir jedoch diese Herausforderung bewältigen. Jeder von uns kann zu einer gelingenden Integration beitragen! Aus unserer Geschichte wissen wir, dass diese Integration auch eine Chance für Wolfsburg bedeuten kann.“

Wolfsburg wächst:


Wolfsburg ist eine dynamische Stadt. Als Oberzentrum und starker Wirtschaftsstandort durchläuft Wolfsburg eine erfreulich positive demographische Entwicklung. Zurzeit leben 125.550 Menschen in der Stadt. Und Wolfsburg wächst, getragen durch eine hohe Geburtenrate und Neuzuwanderung, weiter. Die junge Stadt ist seit ihrer Entstehung durch eine hohe Zuwanderungsquote geprägt und so gehört Integration von zugewanderten Mitbürgerinnen und Mitbürgern hier schon immer zum Zusammenleben.
Integration erhält angesichts der aktuellen Zuwanderung einmal mehr große Bedeutung. Für 2016 rechnet die Stadt Wolfsburg aktuell allein mit 1.500 neu zuwandernden Personen mit Flüchtlingsstatus in allen Altersgruppen. Mehr als 65 Prozent von ihnen sind im erwerbsfähigen Alter.

Wolfsburg leistet und fordert:


Für diese Menschen muss Wolfsburg jetzt auf vielen Feldern Lösungen finden: Die Neuzugewanderten benötigen Wohnraum. Gerade in Wolfsburg ist dieser knapp. Die Stadt bemüht sich nach Kräften, allen Neuzugewanderten angemessenen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Bund und Land müssen weiterhin den Bau neuer Wohnungen finanziell fördern. Ausreichende Sprachbildungsangebote für alle Altersgruppen helfen den Neuzugewanderten die deutsche Sprache zu erlernen und bilden die Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration von Frauen, Männern, Jugendlichen und Kindern. Denn die Möglichkeit der Verständigung ist der Schlüssel zu Bildung, zum Arbeitsmarkt und zu gesellschaftlicher Teilhabe. Wolfsburg arbeitet daran, allen Neuzugewanderten den Zugang zur deutschen Sprache zu erleichtern. Neben den anlaufenden Angeboten des Landes, finanziert die Stadt aktuell zusätzliche Sprachbildungsangebote, um möglichst vielen Menschen eine passgenaue und zeitnahe Förderungsmaßnahme anbieten zu können.

Neben der Sprachvermittlung bilden Integrationsmaßnahmen zur demokratischen Bildung eine wichtige Grundlage für ein gelingendes Zusammenleben in unserer Stadt.
Sprachbildung, die Flüchtlingsunterbringung und -betreuung sowie die Begegnung und der Austausch zwischen Neuzugewanderten und bereits hier lebenden Menschen funktionieren nur mit starkem bürgerschaftlichen Engagement. Viele Wolfsburgerinnen und Wolfsburger bringen sich auf beeindruckende Art ein. Dabei unterstützt die Stadt Wolfsburg das Ehrenamt, wo sie kann. Allerdings kann das Ehrenamt nicht auf Dauer staatliche Aufgaben übernehmen. Hauptamtliche Strukturen müssen das Ehrenamt nachhaltig ergänzen und unterstützen. Dazu bedarf es zusätzlicher Mittel von Bund und Land.

Auch der Zugang zum Arbeitsmarkt spielt eine zentrale Rolle bei der Integration und gesellschaftlichen Teilhabe in Deutschland. Wolfsburg strebt danach, alle Neuzugewanderten ihrem Potenzial entsprechend in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Bund und Land müssen dazu Rahmenbedingungen schaffen, innerhalb derer Kommune, Arbeitsagentur, Unternehmen und Gewerkschaften sowie weitere aktiv werden können.

Wolfsburg gestaltet:


Die Ursachen für die Flüchtlingszuwanderung kann die Stadt Wolfsburg nicht beeinflussen. Gleichwohl muss und will sie die Integrationsaufgabe vor Ort annehmen und bewältigen. Denn vor Ort entscheidet sich der Erfolg von Integration, dort werden Initiativen von Bund und Land in die Tat umgesetzt. Eine erfolgreiche Umsetzung der Integration kann nur in Zusammenarbeit der Verwaltung mit Institutionen und Vertretern der Stadtgesellschaft erfolgen. Zur kommunalen Steuerungsaufgabe gehört die Aktivierung, Einbindung und Vernetzung vieler Akteure und Ressourcen dieser Stadt. Es bedarf der Bildung einer organisierten Wolfsburger Verantwortungsgemeinschaft.

Wolfsburg bekennt sich:


Die Unterzeichner dieser „Wolfsburger Integrationserklärung zur Integration von Neuzugewanderten“ erklären hiermit ihren Wunsch und ihren Willen zur aktiven Mitarbeit an der organisierten Wolfsburger Verantwortungsgemeinschaft und der erfolgreichen Integration von neuzugewanderten Bürgerinnen und Bürgern in Wolfsburg.


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