Zuwanderung in Wolfsburg: Der eigenen Geschichte auf der Spur

"Geflüchtete, Gastarbeiter, Spätaussiedler". In einem Workshop wurde eine neue Broschüre vorgestellt, die sich mit dem Thema Migration befasst.

Mit der künstlerischen Umsetzung historischer Dokumente und Akten wurde sich ebenfalls im Workshop befasst.
Mit der künstlerischen Umsetzung historischer Dokumente und Akten wurde sich ebenfalls im Workshop befasst. | Foto: Stadt Wolfsburg

Wolfsburg. Auf den Spuren von Migration in Wolfsburg – so heißt die neue Broschüre, die das Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS) der Stadt Wolfsburg mit dem bundesweit tätigen Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. herausgegeben hat. Um diese Broschüre auf lebendige Art und Weise vorzustellen, organisierte das IZS in Zusammenarbeit mit dem IntegrationsReferat der Stadt Wolfsburg am 30. August einen Workshop für Personen in Wolfsburg, die in verschiedenen Einrichtungen der Migrations-Beratung arbeiten. Referenten waren Anita Placenti-Grau und Aleksandar Nedelkovski vom IZS, Annalena Baasch und Dennis Riffel vom Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie sowie Zeichnerin Magdalena Kaszuba. Dies teilte die Stadt mit.



„Geflüchtete, Gastarbeiter*innen, Spätaussiedler*innen und viele weitere, die aus dem Ausland und auch aus der ehemaligen DDR zu uns gekommen sind – sie alle haben in Wolfsburg Spuren hinterlassen und machen die Stadt zu dem, was sie heute ist“, mit diesen Worten begrüßte Iris Bothe, Dezernentin für Jugend, Bildung und Integration, die rund 25 Teilnehmenden des Workshops im DAS WEST am Laagberg.

„In den Sammlungen der Kommunen, auch in unserem Stadtarchiv, gibt es einen weißen Fleck: die Zuwanderungsgeschichte“, ergänzt Anita Placenti-Grau, Leiterin des IZS. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, diese Lücke mit den vielen Geschichten derjenigen zu füllen, die nach Wolfsburg gekommen sind und hier ihr Zuhause gefunden haben. Die Methoden, die wir dafür einsetzen, sind auch für ‚Laienforscher*innen‘ eine gute Möglichkeit, zum Beispiel ihrer eigenen Familiengeschichte auf den Grund zu gehen.“

"Zeichne deine Geschichte"


Nach der Begrüßung begaben sich die Teilnehmenden in drei Gruppen, um jeweils eine Methode der Migrationsforschung selber auszuprobieren. Eine Gruppe übte sich in der Interviewführung vor laufender Kamera, eine weitere arbeitete mit Originaldokumenten aus dem Stadtarchiv, die auf künstlerische Art und Weise neu dargestellt wurden. Zeichnerin Magdalena Kaszuba, die bereits am Graphic-Novel-Projekt Percorsi di Vita des IZS mitwirkte und die Lebensgeschichten von italienischen Migrant*innen zeichnete, leitete den dritten Workshop zum Thema „Zeichne deine Geschichte“.

„Wolfsburg bietet sich für eine Spurensuche nach Migrationsgeschichte an, weil die Stadt von Anfang an von Migration geprägt wurde. Und das IZS ist für ein solches Projekt der ideale Partner, weil hier schon lange ganz praktisch daran gearbeitet wird, die Spuren von Migration in Wolfsburg sichtbar zu machen“, erklärte Dr. Dennis Riffel, Fachgruppenleiter Geschichtsvermittlung bei Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V.

Broschüre kostenlos erhältlich


Die Broschüre entstand in Zusammenarbeit mit dem Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. und mit Förderung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben!. Darin wird anschaulich erklärt, wie sich Migration als Teil unserer Gesellschaft von allen Interessierten erforschen und vor Ort erkunden lässt. Viele Beispiele und Fotos aus Wolfsburg ergänzen den theoretischen Teil. Die Broschüre ist kostenlos im IZS in der Goethestraße 10a erhältlich.


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