Zwölf Waldgeister und ein Wohnhof für die Hellwinkel Terrassen

Das erste Investorenauswahlverfahren für den zweiten Bauabschnitt ist abgeschlossen.

Die skulpturale, den Waldrand säumende Häuserreihe besteht aus zwölf zwei- bis dreigeschossigen "kleinen Waldgeistern" in kubischen Formen.
Die skulpturale, den Waldrand säumende Häuserreihe besteht aus zwölf zwei- bis dreigeschossigen "kleinen Waldgeistern" in kubischen Formen. | Foto: Zeichnung: Stauth Architekten, Braunschweig

Wolfsburg. Die Hellwinkel Terrassen machen den nächsten großen Schritt im zweiten Bauabschnitt mit dem Abschluss des ersten Investorenauswahlverfahrens. Anfang März tagte die Jury mit Vertretern aus Politik und Verwaltung sowie Fachleuten der Disziplinen Architektur, Städtebau, Freiraumplanung und Nachhaltigkeit unter dem Vorsitz des Berliner Architekten Prof. Walter Nägeli. Das Auswahlgremium nominierte Entwürfe für zwei Baufelder, die im Weiteren entwickelt werden sollen. Es handelt sich dabei um ein Baufeld mit der Typologie eines Wohnhofes, die schon im ersten Bauabschnitt ausgeführt wurde, und ein zweites Baufeld mit der Typologie der sogenannten Waldgeister, das erstmals ausgeschrieben war und das sich unmittelbar am Waldrand im Süden befindet. Das berichtet die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung.


Für die Waldgeister, die nach Aussage der Bewerber für eine gehobene Zielgruppe konzipiert werden, wählte die Jury die Arbeit der Albertus GmbH & Co KG, Wolfsburg aus, die auf Entwürfen von Stauth Architekten, Braunschweig basiert. Die skulpturale, den Waldrand säumende Häuserreihe besteht aus zwölf zwei- bis dreigeschossigen "kleinen Waldgeistern" und einem "großen Waldgeist", der sich über drei Geschosse erstreckt. Die Reihung der kleineren Waldgeister wird in verschiedenen Typen durch Spiegelung und verschiedene Grundstücksbreiten von 7,20 bis 10 Metern sowie durch die Ausbildung des 2. Obergeschosses als Voll- oder Staffelgeschoss variiert. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Zwischenräume, die wechselnde Durchblicke zur Waldkante hinter den Grundstücken ermöglichen.

"Ein Optimum an Wohnqualität herausholen"


Leicht abgesetzt, bildet der "große Waldgeist" einen Kopfbau für die Häuserreihe und markiert ihren Anfangspunkt. Gleichzeitig besetzt er den öffentlichen Durchgang zum Wald im Süden. Das Kopfgebäude verfügt über eine Wohneinheit mit zirka 60 Quadratmeter im Erdgeschoss und vier Einheiten mit jeweils rund 90 Quadratmeter in den Obergeschossen. Alle Wohnungen öffnen den Wohnraum über große Loggien beziehungsweise eine Terrasse zum Garten. Die "kleinen Waldgeister" bieten Wohnflächen von zirka 150 bis 160 Quadratmetern einschließlich Loggia und Terrasse. Ziel der Grundrissgestaltung waren flexible Wohnformen mit einem Minimum an Verkehrsflächen. Prof. Walter Nägeli hob als Vorsitzender der Jury besonders die hohe Qualität der Hausgrundrisse der "kleinen Waldgeister" hervor, die aus den plastischen Formen der miteinander räumlich verschränkten Gebäude ein Optimum an Wohnqualität herausholen.


Für das zweite Baufeld mit der Typologie des Wohnhofs erhielt das Projektteam TPK Projektentwicklungsgesellschaft mbH, Hannover den Zuschlag, das Entwürfe der RTW Architekten GmbH ebenfalls aus Hannover eingereicht hatte. Das gestalterische Konzept sieht für den gesamten Gebäudekomplex ein einheitliches und sich wiederholendes Fassadenraster vor. Nach außen präsentiert sich die Architektur mit einer hinterlüfteten Holzfassade aus heller sibirischer Lärche. Die drei Meter hohen Geschosse bieten mit den großzügigen Fensterelementen moderne und helle Wohnräume. Die Anordnung der Laubengänge an den Nord- und Ostfassaden ermöglicht eine natürliche Belichtung an den Süd- und Westfassaden der Wohnungen. Die zweigeschossigen Maisonette-Wohnungen profitieren zusätzlich von den über die gesamte Tiefe des Gebäudes durchgesteckten Grundrissen.

Die Architektur des Wohnhofs präsentiert sich nach außen mit einem einheitlichen Fassadenraster und einer Fassade aus heller sibirischer Lärche.
Die Architektur des Wohnhofs präsentiert sich nach außen mit einem einheitlichen Fassadenraster und einer Fassade aus heller sibirischer Lärche. Foto: Zeichnung: RTW Architekten GmbH, Hannover


Die Holzmassivbauweise ist auch im Inneren sichtbar und prägt hier das Ambiente. Sowohl die Deckenunterseiten als auch die Außenwände sollen unverkleidet bleiben und präsentieren ihre warme Holzoberfläche.

Energetisch nachhaltige Lösung


Gedanken hat sich das Bewerberteam außerdem zu einer energetisch nachhaltigen Lösung gemacht. Solare Erträge können in den kalten Monaten durch die großen Glasflächen der Loggien genutzt und gespeichert werden, um den notwendigen Energieaufwand zur Deckung des Wärmebedarfs der Gebäude zu reduzieren. Photovoltaikanlagen versorgen die Haustechnik mit selbsterzeugtem Strom und reduzieren zudem die Nebenkosten. "Wir konnten in beiden Fällen überzeugende Konzepte und qualitätvolle Entwürfe zur Umsetzung empfehlen", zeigte sich Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide zufrieden mit dem Ergebnis. "Ich bin sehr optimistisch, dass sich der eingeschlagene Weg eines nachhaltigen und innovativen Wohnquartiers auch im zweiten Bauabschnitt weiter fortsetzen lässt."

Das Quartier Hellwinkel Terrassen ist wesentlicher Teil der Wolfsburger Wohnbauoffensive und derzeit mit elf Hektar und zirka 750 Wohneinheiten das größte innerstädtische Neubaugebiet, das aktuell von der Stadt Wolfsburg selbst entwickelt wird. Die Stadt Wolfsburg hatte für den zweiten Bauabschnitt zunächst vier Baufelder ausgelobt. Die Investorenauswahl erfolgte in zwei Phasen, einer ersten Bewerbungsphase und dann der eigentlichen Wettbewerbsphase, für die drei Baufelder betrachtet wurden. Für alle anderen Baufelder sollen weitere Verfahrensschritte folgen. Weiterführende Informationen zu den Hellwinkel Terrassen finden sich im Internet unter www.wolfsburg.de/hellwinkel-terrassen.


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