Köln. Ölheizungen erleben in Deutschland derzeit ein kleines Comeback. "Von Anfang Januar bis Ende Juli wurden zwölf Prozent mehr Ölheizungen im Vergleich zum Vorjahr von den Herstellern ausgeliefert", sagte ein Sprecher des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben).
Zwar liege dem Plus eine relativ niedrige Basis zugrunde, der Trend sei aber eindeutig. In absoluten Zahlen handele es sich um 29.000 Anlagen, die zwischen Januar und Juli in den Verkehr gebracht worden seien, so der BDH. Im gesamten Vorjahr waren es den Angaben zufolge 45.500 Ölheizungen gewesen. Der Gesamtmarkt für Wärmeerzeuger liegt bei etwa 930.000 ausgelieferten Einheiten pro Jahr. Zwar ist auch Heizöl im Zuge der Energiekrise deutlich teurer geworden, die Preisanstiege sind aber nicht ansatzweise so hoch wie beim Gas.
Laut Berechnungen eines Vergleichsportals hat sich Gas innerhalb eines Jahres um rund 235 Prozent verteuert, Heizöl ist dagegen "nur" um 114 Prozent teurer geworden. Aktuell spare eine durchschnittliche Familie aufs Jahr gerechnet mit einer Ölheizung etwa 1.000 Euro im Vergleich zu einer Gasheizung bei vergleichbaren Baujahren der Anlage. Ölheizungen gelten allerdings als Auslaufmodell. Ab 2024 will die Bundesregierung den Einbau reiner Ölheizungen nur noch in ganz wenigen Ausnahmefällen erlauben.
Hybrid-Anlagen, die etwa durch die Kombinationen eines fossilen Brenners mit Sonnenenergie oder Wärmepumpen 65 Prozent des Wärmebedarfs mit erneuerbaren Technologien abdecken, bleiben aber erlaubt. Der BDH geht davon aus, dass auch im Jahr 2045 noch 1,36 Millionen "Öl- und Bioölheizungen" in Deutschland installiert sein werden.
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