Region. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar im Bereich der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar gegenüber dem Vormonat weiter um 1.309 auf insgesamt 21.942 gestiegen. Das sind 3.235 oder 17,3 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,7, das ist sind 1,0 Prozentpunkte über dem Wert vor einem Jahr. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Helmstedt stieg die Zahl der Arbeitslosen um 824 beziehungsweise 7,7 Prozent auf 11.584 Personen. Im Vergleich zum Januar 2020 waren es damit 1.769 oder 18 Prozent mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,4 Prozent und damit 0,8 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. Das teilen die Arbeitsagenturen jeweils in Pressemitteilungen mit.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Folge der Pandemie gehe nicht nur auf Entlassungen zurück. „Neben den Menschen, die ihre Beschäftigung, Ausbildung oder auch Selbständigkeit coronabedingt verloren haben, erhöht sich die Zahl der Arbeitslosen, weil es für Arbeitslose seit April zum Teil schwerer war als im vergangenen Jahr, einen neuen Job finden. Aber auch die Beschäftigungsaufnahmen aus Maßnahmen fallen deutlich niedriger aus. Es sind damit einige Bausteine, die die Arbeitslosenzahlen steigen lassen“, erläutert Gerald Witt, Chef der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar.
Die Zahlen für die ganze Region:
Die konjunkturelle Krise in Folge der Pandemie habe – wie jede Krise – besonders große Auswirkungen auf Menschen die schlecht qualifiziert sind oder deren Sprachkenntnisse unzureichend sind. Der Anteil der Arbeitslosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung liege im Bereich Braunschweig-Goslar bei 56,2 Prozent und sei in den letzten zwölf Monaten um 1.850 (17,6 Prozent) auf insgesamt 12.341 gestiegen.
"Der Lockdown hat Einfluss auf diese Entwicklung"
„Die steigenden Zahlen zum Jahresbeginn sind einerseits saisonal üblich und auf die witterungsabhängigen Branchen sowie das Auslaufen von Befristungen zum Jahresende zurückzuführen andererseits sorgt auch der Lockdown für diese Entwicklung. Wir verzeichneten in diesem Monat einen Zuwachs der Arbeitslosigkeit um 7,7 Prozent, in den Vorjahren lagen die Anstiege von Dezember auf Januar bei zirka 6 bis 7 Prozent. Der Anstieg an Arbeitslosen ist also einerseits etwas höher als in den Vorjahren und zum anderen befinden wir uns – krisenbedingt - auf einem deutlich höheren Niveau im Vergleich zum Vorjahr", ergänzt Ulf Steinmann, Leiter der Agentur für Arbeit Helmstedt, die auch den Landkreis Gifhorn und Wolfsburg umfasst.
"Schauen wir uns die Zahlen genau an, sehen wir, dass sich 1.159 Menschen aus der Erwerbstätigkeit kommend in den Agenturen und Jobcentern im Januar arbeitslos gemeldet haben, im Januar 2020 waren es 1.015 Menschen. Gleichzeitig haben wir ein deutlich geringeres Stellenniveau als im Vorjahr", so Steinmann weiter. Das Instrument Kurzarbeit habe weiterhin eine große Bedeutung und werde stark in Anspruch genommen. Die Unternehmen behielten damit ihre Fachkräfte in den Betrieben, um nach den Schließungen und Einschränkungen durch den Lockdown ihre Tätigkeiten wieder in vollem Umfang aufzunehmen.
"Coronabedingte Kündigungen bisher auf niedrigem Niveau"
„Die aktuellen Arbeitsmarktdaten spiegeln primär die saisonale Entwicklung wider“, erklärt Evelyne Beger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hildesheim, die für den Landkreis Peine zuständig ist. „Durch die erneute Möglichkeit zur Nutzung des Kurzarbeitergeldes blieb die Anzahl der coronabedingten Kündigungen bisher eher auf einem niedrigen Niveau“, bewertet Beger die aktuelle Entwicklung.


