Zahl rechter Straftaten steigt - Zwei Städte in der Region besonders auffällig

In Braunschweig wurden im bisherigen Jahr 2020 nach Hannover die meisten rechtsmotivierten Straftaten verübt. Auf dem zweiten Platz im Braunschweiger Land liegt trotz der verhältnismäßig geringen Einwohnerzahl die Stadt Goslar.

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Auch Schmierereien wie diese werden als rechtsmotivierte Straftaten registriert. (Symbolbild)
Auch Schmierereien wie diese werden als rechtsmotivierte Straftaten registriert. (Symbolbild) | Foto: Alexander Dontscheff

Region. Die Landtagsfraktion der Grünen fragt quartalsweise die erfassten rechten Straftaten in Niedersachsen ab. Seit kurzem liegen auch die Zahlen für das zweite Quartal 2020 vor. Darin fällt auf, dass Braunschweig nicht nur nach Hannover die höchste Anzahl rechtsextremer Delikte in Niedersachsen aufweist, sondern dass die Werte im ersten Halbjahr 2020 schon höher liegen, als in den ersten drei Quartalen des Jahres 2019. Auch Goslar weist Auffälligkeiten im Hinblick auf rechte Gewaltdelikte auf.


Braunschweig sei laut Julia Willie Hamburg, Grünen-Landtagsabgeordnete aus Goslar, bereits seit vielen Jahren ein Schwerpunkt: "In den ersten sechs Monaten 2020 wurden in Niedersachsen über 800 rechtsmotivierte Straftaten erfasst, davon 28 Gewaltdelikte; so viele wie seit 2016 nicht mehr. Gleichzeitig kommt es häufiger zu Waffenfunden, rechte Netzwerke und Strukturen in Gesellschaft und Behörden treten zunehmend zutage", erklärt die Grünen-Politikerin in einer Pressemitteilung.

Den Spitzenplatz bei rechtsmotivierten Straftaten belegt in den Antworten der Landesregierung unangefochten die Landeshauptstadt Hannover mit bislang 127 polizeilich registrierten Taten allein im Jahr 2020. In der gesamten Region Hannover kommen 58 weitere Vorfälle hinzu. Weit abgeschlagen, aber dennoch auf Platz zwei der Statistik liegt Braunschweig mit bislang 55 registrierten rechtsmotivierten Straftaten. Überraschenderweise folgt zumindest in Südniedersachsen darauf nicht etwa Salzgitter mit zehn rechtsmotivierten Straftaten bei einem Ausländeranteil von etwa 17 Prozent, sondern die kleine Stadt Goslar mit einem Ausländeranteil von gerade einmal 6,7 Prozent. Hier wurden 21 rechtsmotivierte Straftaten registriert. Goslar fällt auch bei der Anzahl der rechten Gewaltdelikte auf: Während in Braunschweig nur zwei der registrierten Vorfälle im bisherigen Jahr 2020 einem Gewaltdelikt zuzuschreiben waren, waren es in Goslar drei.

Nach Goslar folgen Wolfsburg (14 Delikte) und Peine (zehn Delikte), jedoch war keines davon ein Gewaltdelikt. In Gifhorn, Peine, Helmstedt und Wolfenbüttel wurden jeweils sieben rechtsmotivierte Straftaten registriert.


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