Zahlungsausfälle in Gifhorn: Stadt sitzt auf offenen Forderungen in Millionenhöhe

Die Stadt Gifhorn hat aktuell über 1,7 Millionen Euro an offenen Forderungen gegenüber Bürgern und Unternehmen – vor allem ausstehende Steuern.

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Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Gifhorn. Die Stadt Gifhorn hat derzeit mit erheblichen Außenständen zu kämpfen. Wie aus einer aktuellen Anfrage von regionalHeute.de hervorgeht, belaufen sich die offenen Forderungen gegenüber Dritten auf rund 1,75 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um Gelder, die eigentlich als Steuern, Gebühren, Bußgelder oder Mieten an die Stadt zu zahlen wären, bislang aber nicht beglichen wurden.



Ein Blick auf die Vorjahreszahlen zeigt, wie stark die Summe zuletzt geschwankt hat: Während zum Stichtag 31. Dezember 2023 noch rund 560.630 Euro an offenen Forderungen verbucht wurden, schnellte der Betrag zum Jahresende 2024 auf rund 2,004 Millionen Euro in die Höhe. Aktuell liegt er mit 1,751 Millionen Euro zwar leicht darunter – ein klarer Trend lasse sich laut Verwaltung jedoch nicht ableiten.Die Zahlen aus 2023 seien durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie verfälscht, heißt es vonseiten der Stadt. Eine verlässliche Entwicklung lasse sich daher nicht ausmachen.

Steuern machen den Löwenanteil aus


Besonders gravierend: Den größten Anteil der ausstehenden Gelder machen Steuern aus – insgesamt rund 1,2 Millionen Euro. Damit entfällt mehr als zwei Drittel der Gesamtsumme auf diesen Bereich. Welche weiteren Forderungsarten folgen – etwa Bußgelder, Gebühren oder Mieten – wurde nicht im Detail aufgeschlüsselt.

22.400 Euro im Jahr 2024 abgeschrieben


Ein weiteres Problem seien verjährte Forderungen: Im vergangenen Jahr mussten laut Stadtverwaltung 22.400 Euro abgeschrieben werden, weil sie nicht mehr rechtlich durchsetzbar waren. Das bedeutet einen endgültigen Ausfall dieser Beträge.

Forderungsmanagement wird überarbeitet


Zuständig für den Einzug der offenen Posten ist die städtische Vollstreckungsbehörde, die intern organisiert ist. Um das Forderungsmanagement zu verbessern, arbeite die Stadt derzeit an einem neuen Konzept, mit dem die Prozesse effektiver gestaltet werden sollen.

Berücksichtigung im städtischen Haushalt


Offene Forderungen bleiben für die Stadtfinanzen relevant. Sie werden in der Bilanz auf der Aktivseite zum Jahresende aufgeführt – als potenziell noch einzutreibende Gelder. Ob und wann sie tatsächlich bezahlt werden, bleibe jedoch unsicher.