Zirkuszelt aufgeschlitzt: Unbekannte verursachen 5.400 Euro Schaden

Das Zelt stand im Pfarrgarten der Katholischen Gemeinde Velpke. Versichert war es nicht.

von


Unbekannte haben die Seitenteile des Zeltes aufgeschlitzt.
Unbekannte haben die Seitenteile des Zeltes aufgeschlitzt. | Foto: Stephanie Riedesel

Velpke. Im Pfarrgarten der Katholischen Gemeinde in Velpke stand bis zum gestrigen Dienstag das Zirkuszelt des Traditions-Zirkus "Rudolf Busch". Um an den Ostergottesdiensten während der Coronazeit mehr Platz für die Gottesdienstteilnehmer zu haben, wurde das Zelt dort vor Palmsonntag aufgebaut. Jetzt nahm die Idee jedoch ein unschönes Ende, denn in der Zeit zwischen dem 19. und dem 21. April schnitten Unbekannte die Zeltplane ringsum ein, wie die Polizei auf Anfrage von regionalheute.de bestätigt. Dabei ist ein Schaden von rund 5.400 Euro entstanden. Versichert war das Zelt zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht.


Wann genau sich die Tat ereignete, lasse sich laut Kirchenvorstandsmitglied Peter Eppert nicht genau benennen. Dass das Zelt direkt gegenüber von der Polizei aufgebaut war, hatte offenbar niemanden abgehalten, erklärt er im Gespräch. Sechs Risse mit einer Länge von etwa 30 bis 40 Zentimetern sind dabei rings um das Zelt mit einem Messer oder einem ähnlichen Gegenstand in drei von vier Seitenteilen entstanden. Geflickt werden könnten die jedoch nicht so einfach, wie Stephanie Riedesel vom Circus Busch berichtet, denn dann werde das Zelt, sobald der Zirkus wieder gastieren dürfe, nicht mehr abgenommen, kommt also nicht durch den TÜV. Die Planen müssen ersetzt werden. Dabei gibt es noch ein weiteres Problem: "Werden nur die drei Teile neu gemacht, dann haben die eine ganz andere Farbe, als der vierte Teil. Also müssen alle neu gemacht werden." Und auch, wenn die Kosten mit 5.400 Euro bereits sehr hoch sind - Riedesel ist froh, dass der Schaden nicht bei dem Hauptzelt aufgetreten ist, denn dann würden die Kosten schnell bei 30.000 bis 40.000 Euro liegen.

Versicherung wurde pausiert


Die Gemeinde hat die Kosten übernommen. Die Hälfte sei bereits an den Zeltmacher überwiesen worden, sodass dieser seine Arbeit aufnehmen könne. "Auf den Gedanken, dass wir das hätten versichern müssen, ist keiner gekommen", so Peter Eppert weiter. Ist das Zelt im Normalfall durch den Zirkus versichert, hatte dieser die Versicherung aufgrund der Corona-Pandemie pausiert. Der jährliche Beitrag koste dabei 800 Euro, Geld, dass die Zirkusfamilie, die derzeit von Hartz IV lebt, sparen wollte.



Wer hinter der Tat stecken könnte, darüber kann Eppert nur spekulieren. Alle Jahre komme es mal vor, dass der Opferstock der Kirche aufgebrochen und die darin enthaltenen 10 bis 20 Euro gestohlen würden. Auch die Kupferrohre, die früher an der Kirche verbaut waren, wurden bereits zweimal gestohlen - nun setzt die Kirche auf billigere Fallrohre. Nun eben schlicht Vandalismus. Zwar sei der Pfarrgarten eingezäunt, eine Festung sei er jedoch nicht. Wer möchte, könne die Gemeinde mit einer Spende unterstützen.

Wie die Polizei berichtet, werde gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung ermittelt. Es werden Zeugen gesucht, die etwas gesehen haben.

Zirkus möchte weiterziehen


Seit Ende März 2020 sitzt der Zirkus nun schon mit seiner 35-köpfigen Zirkusfamilie und zwölf Tieren im eigentlichen Winterquartier im Wolfsburger Ortsteil Reislingen fest. Nach wie vor gibt es keinen Strom und kein fließendes Wasser. Auch das Heu für die Tiere werde knapp. Zwar würden einige Leute immer wieder Brot spenden, doch zu viel könne davon nicht gefüttert werden. Das bekomme der Verdauung der Tiere nicht. Jetzt warte man darauf, dass die Fahrzeuge TÜV bekommen, damit man weiterfahren kann, so Stephanie Riedesel.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Kriminalität Tiere Polizei Kirche Hartz 4