Braunschweig. Über 1.200 Mal wurden die Zöllner im Jahr 2020 fündig und beschlagnahmten über 144 Kilogramm sowie fast 120.000 Tiere und Pflanzen oder daraus hergestellte Erzeugnisse. Das berichtet das Hauptzollamt in Braunschweig in einer Pressemitteilung. Weltweit sind heute rund 5.800 wild lebende Tierarten und 30.000 Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Der Zoll überwacht zum Schutze der Fauna und Flora die Einhaltung der gesetzlichen Ein- und Ausfuhrregelungen im internationalen Warenverkehr. Artgeschützte Tiere und Pflanzen sowie daraus hergestellte Waren, die verbotswidrig beziehungsweise ohne die erforderlichen Dokumente ein- oder ausgeführt werden, werden von den Zollbehörden beschlagnahmt. Hierbei ist es unerheblich, wie und in welchem Rahmen sie transportiert werden.
"Wilderei und die Ausrottung von Pflanzen und Tieren geschieht heute nicht mehr nur unmittelbar mit Pestiziden und Gewehren, sondern mittelbar auch per Mausklick: exotische Lieferungen aus dem Internet. Auch darum ist es wichtig, dass der Zoll Postsendungen aus fernen Ländern kontrolliert", erklärt Zollamtmann Andreas Löhde vom Hauptzollamt Braunschweig und nennt auch ein Beispiel: "In den letzten Monaten stoßen wir verstärkt auf Pakete mit sogenannten Bushmeat". Was sich nach kernigem Überlebensleckerei aus Afrika anhört, entpuppt sich regelmäßig als Fleischrest von geschützten Wildtieren - etwa Affen oder Fledermäusen.
Mit der Anwendung "Artenschutz im Urlaub" bieten der Zoll und das Bundesamt für Naturschutz eine Informationsmöglichkeit, mit der Reisende bereits vor Urlaubsbeginn feststellen können, welche geschützten Tiere und Pflanzen sowie Erzeugnisse daraus in den verschiedenen Urlaubsländern zum Kauf angeboten werden könnten (www.artenschutz-online.de). Weitere Informationen zum Thema Artenschutz finden sich zudem auf der Website des Zolls unter www.zoll.de sowie dem Internetauftritt des Bundesamts für Naturschutz unter www.bfn.de.
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