Zombies auf dem Schlossplatz: Legendärer Trabi wird Museumsstück

35 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung rollt das DDR-Symbol ins Landesmuseum.

Rudolf-Hugo Blume (links) und Christoph Bongert bewegen den Trabi auf seinen Stellplatz im Depot.
Rudolf-Hugo Blume (links) und Christoph Bongert bewegen den Trabi auf seinen Stellplatz im Depot. | Foto: Braunschweigisches Landesmuseum, Anja Pröhle

Braunschweig. Das Timing hätte nicht besser sein können: Genau 35 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung hat das Braunschweigische Landesmuseum seine Sammlung um ein besonderes Stück der Geschichte erweitert - einen Trabant P 601K, Baujahr 1989. Viele kennen dieses Modell durch seinen Auftritt in der beliebten ZDF-Sendung „Wetten, dass..?“. Das Auto wurde von Rudolf-Hugo Blume aus Wendhausen / Lehre gestiftet, teilen die 3Landesmuseen Braunschweig in einer Pressemeldung mit.



Blume erwarb das Fahrzeug in den 1990er Jahren in Burg bei Magdeburg. Als Mitglied des „Trabiclubs Braunschweig“ nutzte er den Trabant für Ausflüge in die Umgebung von Braunschweig und in den Harz. Berühmt wurde das Auto 2009, als „Wetten, dass...?“ in Braunschweig stattfand.

Zombies auf dem Schlosspaltz


Damals tanzten über tausend Menschen auf dem Schlossplatz die „Thriller“-Choreografie von Michael Jackson und gewannen so die Stadtwette. Moderator Thomas Gottschalk musste seine Wettschuld einlösen und fuhr in Blumes Trabant von Braunschweig nach Berlin.

Kult-Trabi auf dem Weg ins Depot des Braunschweigischen Landesmuseums.
Kult-Trabi auf dem Weg ins Depot des Braunschweigischen Landesmuseums. Foto: Braunschweigisches Landesmuseum, Anja Pröhle


Christoph Bongert, der Leiter der Abteilung Zeitgeschichte, zeigt sich begeistert über den Neuzugang im Landesmuseum: „Was sich mit diesem Objekt an Erinnerungen und Gedanken verknüpft, ist einfach irre: Vor der wiederauferstandenen Außenfassade des Braunschweiger Stadtschlosses tanzen tausend als Zombies Verkleidete. Aus dem ehemaligen ‚Zonenrandgebiet‘ fährt ein Trabi, sozusagen in umgekehrter Richtung und aus dem nichtigsten Anlass, einer schnöden Wette, in die Hauptstadt Berlin. Der Inbegriff westdeutschen Unterhaltungsfernsehens wird, 20 Jahre nach dem Mauerfall, ‚mobilisiert‘ durch das Symbol der DDR schlechthin. Wenn etwas so viele Assoziationen und Emotionen veranlasst, muss es einfach ins Museum.“