Wolfenbüttel. „Zukunftsprofil Innenstadt Wolfenbüttel“- unter diesem Namen wurde 2012 ein großes Bürgerbeteiligungsprojekt ins Leben gerufen. Die Resonanz war groß, zahlreiche Projektideen wurden geboren. Aus diesen hat der Rat der Stadt 2014 sieben Projekte beschlossen. Beim Rathausgespräch am Donnerstag, 8. November 2018, wurde eine Zwischenbilanz gezogen.
„Gemeinsames Ziel aller Projekte ist die Steigerung der innerstädtischen Wohnbevölkerung, die Sicherung der innerstädtischen Grundversorgung, die Steigerung der Kundenfrequenz, die Belebung innerstädtischer Plätze und die Verbesserung der innerstädtischen Erreichbarkeit“, erklärte vorab Bürgermeister Thomas Pink, „und dies gemeinsam mit den Bürgern.“ Entstanden aus Bürgerwünschen und Ideen sei so zu Beispiel die Neugestaltung des Schlossplatzes.
Was konkret schon umgesetzt wurde oder sich in Arbeit befindet, stellte Valerie Dubiel vor. Vieles sei deutlich wahrnehmbar - sei es die umgestaltete Fußgängerzone im Bereich der Krambuden und des Großen Zimmerhofes, die Umgestaltung des Schlossplatzes oder das erweiterte Veranstaltungsangebot in der Stadt. Auch die Wolfenbüttel-App als Ergänzung der bereits vorhandenen touristischen Informationsmaterialien, zähle für sie in diese Kategorie. Andere umgesetzte Projekte wie das Förderprogramm für studentischen Wohnraum, das Leerstandskataster oder das überarbeitete Einzelhandelsentwicklungskonzept stünden weniger im Fokus der Öffentlichkeit, seien aber nicht minder wichtig. „Wolfenbüttel hat viel erreicht und viel investiert“, so Bürgermeister Thomas Pink.
"Es hat sich viel getan"
Dies sahen die im Ratssaal anwesenden Bürger ähnlich. „Wir fühlen uns wohl in Wolfenbüttel, es hat sich viel getan in letzter Zeit“, erklärt Andrea Pfeiffer-Haats. Warum der eine oder andere Wolfenbütteler seine eigene Stadt gerne schlecht redet, kann sie jedenfalls nicht nachvollziehen.
Wie es mit dem unteren Drittel der Fußgängerzone weitergeht, interessierte Doreen Mildner und Christoph Michel. In der Diskussion sei ja einmal gewesen, diesen Bereich wieder für Autos freizugeben - eine Diskussion, die, wie Stadtbaurat Ivica Lukanic betonte, nicht von der Stadt initiiert wurde. „Wir haben hier keine Pläne in der Schublade“, machte er klar. Auch Mildner und Michel als dortige Betroffene seien sich unschlüssig, ob dies wünschenswert sei. „Ich hätte bei einer Öffnung gemischte Gefühle“, so Michel. Was er sich jedoch mehr wünsche, seien Parkplätze. Hier zweifelt er die Gutachten an, die behaupten, es gebe in der Stadt genug davon.
Dass es hier immer kontroverse Diskussionen gebe, dessen sei sich Lukanic bewusst. „Wir müssen aber die objektiven Zahlen vom subjektiven Empfinden trennen“, betont er. Und diese belegen eine Maximalauslastung von unter 80 Prozent. Was es jedoch gebe, sei ein starker Parksuchverkehr. Und hier soll das beauftragte Parkraumbewirtschaftungskonzept helfen. Am 4. Dezember soll der Entwurf im Bauausschuss vorgestellt werden.
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