Auf der Suche nach billigem Strom und Gas: Vergleichsportale richtig nutzen

Ein Anbieterwechsel kann sich wieder lohnen. Was es zu beachten gilt, erklärt die Verbraucherzentrale Niedersachsen.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Niedersachsen. Ein Blick auf die Preise für Strom und Gas verrät: Zuletzt hat eine gewisse Entspannung am Markt eingesetzt. Für einige kann sich ein Anbieterwechsel nun lohnen. Wer hierfür ein Vergleichsportal nutzt, sollte diesem jedoch nicht blind vertrauen. Was es zu beachten gilt, erklärt die Verbraucherzentrale Niedersachsen in einer Pressemitteilung.



„So manche Voreinstellungen bei Vergleichsportalen sind eher nachteilig“, weiß René Zietlow-Zahl, Energierechtsexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Wer also auf der Suche nach einem neuen Energieanbieter ist, sollte Filter, die nicht den Wünschen entsprechen, unbedingt deaktivieren. „Kriterien sollten immer individuell gewählt werden. Dabei kann auch unsere Checkliste ‚Filter richtig einstellen‘ helfen“, sagt Zietlow-Zahl.

Anzeigen und Hervorhebungen ignorieren


Zudem sollten Nutzerinnen und Nutzer im Hinterkopf haben, dass die Portale meist werbe- und provisionsorientiert arbeiten. Sie verdienen an einem Vertragsabschluss mit und sind somit nicht neutral. „Wie das Ranking zustande kommt, ist nicht leicht zu durchdringen“, so der Experte. Auch bei Anbietern die oberhalb der eigentlichen Vergleichsliste angezeigt werden („Position 0“), müssen Wechselwillige genau hinschauen, ob diese auch das objektiv beste Angebot darstellen.

Was viele nicht wissen: Einige Portale gehören zusammen und basieren auf dem gleichen Datensatz. Die Sucherergebnisse mit den Preisen auf den Seiten der Versorger zu vergleichen, kann daher hilfreich sein. „Außerdem zeigen die Portale immer nur eine gewisse Auswahl an Tarifen“, weiß Zietlow-Zahl. Es lohnt sich daher, nicht enthaltene Anbieter, insbesondere kommunale Versorger, direkt anzufragen. Da Preise von Tag zu Tag variieren, sei es zudem ratsam, diese auf der Website des Anbieters zu überprüfen und möglichst über eine gewisse Zeit zu beobachten.

Direkt beim Versorger buchen


Den Anbieterwechsel sollten Verbraucherinnen und Verbraucher ebenfalls am besten direkt über die Website des neuen Versorgers veranlassen. Das geht meist schneller und ist gelegentlich sogar günstiger als der Wechsel über die Vergleichsportale, bei denen teils noch die Provision in den Tarifpreis eingerechnet wird.

Auch wenn sich die Preise für Gas und Strom derzeit wieder beruhigt haben, ist es schwer einzuschätzen, wohin sie sich zukünftig entwickeln. „Gut möglich, dass sie im Sommer, außerhalb der Heizsaison, niedriger sind“, meint der Energierechtsexperte und ergänzt: „Ob es dabei bleibt, hängt jedoch von der Versorgungssituation mit Erdgas im kommenden Winter ab.“ Wer sich gegen etwaige Preisschwankungen absichern möchte, sollte sich daher nach einem günstigen Vertrag mit Preisgarantie umsehen, rät Zietlow-Zahl. Bei einem solchen Sondervertrag empfiehlt er eine Vertragslaufzeit von einem Jahr.

Vorsicht vor unseriösen Versorgern


Durch die Senkungen der Gas- und Strompreise treten vermehrt wieder unseriöse Versorger auf. Insbesondere kommt es zu ungewollten Anrufen. Bei diesen gilt Vorsicht. Ein seriöser Versorger wird in der Regel nicht anrufen. Ungeplante Vertragsgespräche am Telefon sollten daher vermieden und sensible Daten am Telefon keinesfalls rausgegeben werden. Wer unsicher ist, ob ein Versorger seriös ist, kann diesen auch durch eine Suchmaschinen-Recherche überprüfen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten dabei gezielt darauf achten, welche Erfahrungen andere mit dem entsprechenden Anbieter gemacht haben.

Mehr Informationen zum Thema Vergleichsportale und wie sie richtig genutzt werden, erhalten Interessierte unter www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/anbieterwechsel-strom-gas.


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